Steiermark: Achtloser Umgang mit Wasser

Ab dem Welterschöpfungstag am Mittwoch leben wir von Vorräten für die Zukunft. Während die Steiermark noch ausreichend mit Wasser versorgt ist, ist der Umgang mit der wertvollen Ressource oft achtlos.

Egal ob zum Duschen, Autowaschen oder Gartengießen: Der tägliche Wasserverbrauch der Steirer liegt im Sommer bei rund 150 Litern, im Winter etwas darunter. Zum Trinken oder Kochen werden nur etwa vier Liter dieses reinen Trinkwassers verwendet. In der Landeshauptstadt Graz wurde im vergangenen Juni sogar so viel Wasser verbraucht wie nie zuvor, nämlich 77.000 Kubikmeter am Tag.

„Versorgung angespannt, aber im grünen Bereich“

Versorgungsprobleme gibt es laut Kajetan Beutle von der Holding Graz, die die Landeshauptstadt und Teile der Oststeiermark versorgt, keine - der Umgang mit der Ressource sei aber oft achtlos: „Ich denke da an Kleinigkeiten. Die Leute duschen sehr lange oder lassen beim Rasieren den Wasserhahn laufen. Da sollten wir uns immer wieder vor Augen führen: Das ist Trinkwasser, um das uns andere Länder beneiden.“

Hände fangen Trinkwasser auf

dpa-Zentralbild/Ralf Hirschberger

Die Wasserversorgung erfolgt steiermarkweit zu 90 Prozent öffentlich - also über Gemeinden, Wasserverbände oder Genossenschaften

Der Wasserverband Grenzland Südost ist derzeit besonders von der Trockenperiode betroffen, berichtet deren Geschäftsführer Franz Glanz: „Die Versorgungssituation ist angespannt, aber noch im grünen Bereich. Dank des Wassernetzwerks, das in den letzten zehn Jahren realisiert wurde, kann hier intern noch ein Wasserausgleich bewältigt werden - so auch durch die immens wichtige Transportleitung Oststeiermark, die jetzt unsere Versorgungsspitzen abdeckt.“

Bewusstsein soll geschärft werden

Aus den eigenen Ressourcen könnte der derzeitige Wasserbedarf in der Südoststeiermark schon längst nicht mehr abgedeckt werden, so Glanz. Neben dem Wassernetzwerk Steiermark und einem intensiven Wasserausgleich arbeitet das Land Steiermark an der Erstellung von Schutzprogrammen für das Grundwasservorkommen und will das Bewusstsein der Bevölkerung schärfen. In jedem Fall wird nicht nur bei Trockenheit ein sorgsamer Umgang mit Trinkwasser empfohlen - auf unnötiges Autowaschen oder Rasenbewässern sollte verzichtet werden.

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