Ferienhalbzeit: Einstimmen auf Schule beginnt
Wer im Herbst zu einer Nachprüfung antreten muss, sollte sich bereits einen Lernplan zurecht gelegt haben. Aber auch alle anderen Schüler sollten nach einem Monat Ferien schon ausreichend Kräfte getankt haben, um schön langsam an den Schulbeginn zu denken, sagt der Schulpsychologe Josef Zollneritsch: „Jetzt kann ich durchaus darüber nachdenken, ob ich in gewissen Bereichen einen Nachholbedarf habe. Es ist die Zeit gekommen, um sich allmählich einzustimmen.“
Mit Urlaubserlebnissen das Lesen trainieren
Neun Wochen Ferien seien auch für gute Schüler eine lange Zeit, in der man Einiges vergessen kann. Der Psychologe empfiehlt vor allem Volksschulkindern, regelmäßig das Lesen zu üben: „Man kann über Urlaubserlebnisse durchaus einen Lerngewinn schöpfen: Dass man Texte liest, die mit dem Urlaub zu tun haben - jeden Tag einen kleinen Text zu lesen, vorzulesen und über den Inhalt zu sprechen, ist ein Mehrwert.“
Größere Kinder sollten eine halbe bis maximal eine Stunde lang regelmäßig Lerninhalte aus dem vergangenen Jahr wiederholen, vor allem in den Kernfächern. Bei sehr guten und guten Schülern seien die letzten beiden Ferienwochen ausreichend, bei Defiziten sollte sofort begonnen werden, rät Zollneritsch zum Start noch in dieser Woche: „Es geht um das Vergegenwärtigen, um das Einüben und das Wiederholen, was ja insgesamt das Lernen ausmacht.“
Belohungen oder Bestrafungen nicht zielführend
Von einem Belohnungs- oder Bestrafungsmodell als Motivation für die Kinder rät der Schulpsychologe ab: „Das bringt uns insgesamt nicht weiter. Der Schulerfolg ist Sache des Kindes und dort festzumachen. Wir müssen alles tun, um die Eigenverantwortlichkeit unserer Kinder zu erhöhen. Der Hauptmotivationseffekt wäre, einfach gut vorbereitet und vollkommen entspannt in das neue Schuljahr zu gehen.“
Auch in der zweiten Ferienhälfte sollen Spaß, Erholung und das Sammeln von Erfahrungen außerhalb des Schulalltags im Vordergrund stehen; das Lernen sollte aber jedenfalls als eine wichtige Ergänzung gesehen werden, so Zollneritsch.