Angst vor Neophyten: Telefone laufen heiß
Sie heißen Riesenbärenklau, Staudenknöterich oder Drüsiges Springkraut und sind eingeschleppte Pflanzen, die sich bei uns stark ausbreiten und zum Teil gefährlich sind - mehr dazu in Gefährliche Pflanze wuchert in der Weststeiermark, Neophyten: Schafe an giftigen Pflanzen verendet und Neues Gesetz zum Schutz vor Neophyten.
Hunderte Anrufe bei Hotline seit Ende Mai
Ende Mai wurde beim Neophyten-Kompetenzzentrum in Graz eine eigene Hotline eingerichtet, denn immer wieder werden „invasive Pflanzenarten“ auf Wanderwegen oder im eigenen Garten entdeckt.
Laut Peter Koch, Sprecher des Neophyten-Kompetenzzentrums, ist die Verunsicherung unter der Bevölkerung groß: „Die Hotline ist extrem gut angenommen worden, wir sind inzwischen bei einigen hundert Anrufen. Leute rufen an, die etwas gesehen haben oder etwas auf ihren Grundstücken haben. Sie wollen wissen, ob das gefährlich ist und wie man es entfernt. In erster Linie geht es um das richtige Verhalten und wer für die Entsorgung zuständig ist.“
Hotline des Neophyten-Kompetenzzentrums:
- 0800 500 177
Laut Koch ist der aus dem Kaukasus stammende Riesenbärenklau ein besonderes Problem, weil die Pflanze in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren verbrennungsartigen Hautverletzungen führen kann. Durch die dicken Wurzeln des Staudenknöterichs komme es zu massiven Schäden an Gebäuden und Straßen.
Kritik: Land nimmt Problem nicht ernst genug
Weder Land Steiermark noch Stadt Graz würden das Problem derzeit in voller Bandbreite sehen, kritisiert Peter Koch, der ein zentrales Monitoring fordert: „Wir machen dieses Monitoring selbst seit einem Jahr. Wir haben unsere Leute, die sich einfach in der Natur bewegen. Die Funde werden dokumentiert, in Karten eingezeichnet und liegen auf einem zentralen Server. Die zweite Schiene sind die Privaten, die an der Hotline anrufen, hier wird jeder Anruf verortet und überprüft. So ein System müsste steiermarkweit nach den gleichen Spielregeln gemacht werden.“
Appaloosa
Auch Berg- und Naturwacht bekämpft Neophyten
Während das Neophyten-Kompetenzzentrum von bis zu 150.000 Bärenklau-Pflanzen in der gesamten Steiermark spricht, berichtet auch die steirische Berg- und Naturwacht von zahlreichen Anrufen. „Täglich gehen zwei bis drei Anrufe von verunsicherten Bürgern ein“, sagt Landesleiter Heinz Pretterhofer. Man berate die Bevölkerung und auch die Gemeinden. Auf der Teichalm und in Turnau habe man Bärenklau-Pflanzen im Rahmen einer Aktionswoche bekämpft.