Bergrettung muss immer öfters ausrücken
Mehr als 100-mal mussten die steirischen Bergretter allein seit Mai ausrücken, um Menschen, die in den Bergen in Not geraten waren, ins Tal zu bringen.
APA/EXPA/Johann Groderer
Allein bis jetzt musste die Bergrettung heuer um ein Viertel öfter zu Hilfseinsätzen ausrücken als noch im Vorjahr
Schlecht ausgerüstet
Doch neben den klassischen Einsätzen wie Bergunfällen werden die Retter immer öfter gerufen, weil Wanderer schlecht vorbereitet und ausgerüstet aufbrechen und dann die Orientierung verlieren oder so erschöpft sind, dass sie nicht weiterkönnen, so Michael Miggitsch von der steirischen Bergrettung: „Wir stellen diesbezüglich fest, dass die Bergsteiger schlecht vorbereitet sind, dass die Tourenvorbereitung nicht stattgefunden hat, und wenn das jetzt zum Beispiel eine Tagestour ist, dann brauche ich eine dementsprechende Kondition, natürlich auch Ausrüstung und an diesen heißen Tagen natürlich auch sehr viel Flüssigkeit zu trinken.“
Selbstüberschätzung
Selbstüberschätzung sei auch zunehmend ein Problem bei Kletterern, die vom Seil aus die Bergrettung alarmieren, weil sie mit der weiteren Kletterroute überfordert seien und nicht vor und zurück könnten, so Miggitsch.
Moderne Technik
Aber auch Trendsportarten wie das Mountainbiken zum Beispiel mit dem E-Bike im alpinen Gelände würde zunehmend ein Fall für die Bergrettung: „Die Mountainbiker kommen in ein Gelände, wo sie vielleicht mit einem herkömmlichen Mountainbike aufgrund der mangelnden Kondition oder Kraft nicht hingekommen wären, und umgekehrt kommt dann dazu, dass sie aus einem Gelände dann abfahren, das sie sonst ja ebenfalls nicht erreicht hätten und es beim Abfahren dann zu Stürzen und leider auch zu sehr schweren Verletzungen kommt“, sagt Miggitsch.
Zusammenfassend rät die Bergrettung, nur zu Bergtouren aufzubrechen, für die man sich ausreichend vorbereitet, für die man die nötige Kondition und bei der man die richtige Ausrüstung - bis hin zum Biwaksack - im Gepäck mit hat.