Hochwasser: Land startet Selbstschutz-Initiative
Land Steiermark/Bektas
Es sind ganz einfache, kostengünstige Maßnahmen, die der Bevölkerung im Informationsfolder „Selbstschutz Hochwasser“ ans Herz gelegt werden - sie reichen von erhöhten Lichtschächten und Kellerabgängen über angeschraubte Öltanks im Keller bis zu Rückstauklappen bei den Abwasseranlagen im Haus.
„Es gibt keinen Vollkaskoschutz“
Auch mit Sandsäcken oder einer einfachen Schaltafel vor der Eingangstür könne das Eintreten von Wasser verhindert werden, erklärte der für Hochwasserschutz zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Graz: „Das Bewusststein zur Selbsthilfe und zur Eigenverantwortung muss gestärkt werden - das ist unsere Erfahrung nach langen langen Jahren. Das zweite ist, dass man sagen muss, es gibt keinen Vollkaskoschutz trotz der besten Einrichtungen, die wir gebaut haben.“
Land Steiermark/Bektas
Schließlich gehe es auch um das richtige Verhalten im Ernstfall, etwa, dass man bei Hochwasser nicht ins Auto steigt, weil es weggeschwemmt werden könnte, „und so ist überhaupt das Wichtigste, was man selbst machen kann, der Eigenschutz“, war sich Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer (SPÖ) sicher, „weil es uns einfach darum geht, dass man den Steirern bewusst machen will, was sie in der Vorsorge machen können - wie gehe ich damit um, wenn das Wasser kommt, was tue ich im Notfall.“
Debatte: Was tun in Sachen Wetterextreme?
Startschuss Ende August
Das Selbstschutz-Projekt wurde im Juli beschlossen und läuft Ende August an. Die Feuerwehren und vom Zivilschutzverband eigenes ausgebildete Referenten sollen der Bevölkerung im Zuge dessen zeigen, wie sie sich auf eine Katastrophe vorbereiten können.
Studie: Hochwasser kommt zu anderem Zeitpunkt
Der Klimawandel beeinflusst Überflutungen auch zeitlich: Das zeigt eine am Donnerstagabend veröffentlichte europaweite Studie unter österreichischer Federführung. Das Team von Wissenschaftlern aus 100 Forschungsinstitutionen wertete die Daten von mehr als 4.000 Messstationen an Flüssen in ganz Europa aus. Es kam zu dem Schluss, dass die Auswirkungen des Klimawandels je nach Region zwar höchst unterschiedlich sind, doch Überflutungen jetzt zu wesentlich anderen Zeitpunkten kommen als etwa noch vor fünfzig Jahren - mit verheerenden Folgen - mehr dazu in Daten aus fünf Jahrzehnten ausgewertet (news.ORF.at).