Digitale Agenda soll Graz weiterbringen

In Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung wird es immer einfacher, rasch an große Mengen von Daten zu gelangen. Diese Datenflut will die Stadt Graz nun analysieren, für neue Projekte nutzen - und letztlich die Lebensqualität steigern.

Der Uhrturm, die Murinsel oder das Schloss Eggenberg - sie alle gehören zu den beliebtesten Tourismuszielen von Graz. Durch die Handys der Urlauber werden bei Besuchen Daten erfasst, die die Stadt schon jetzt zu ihrem Vorteil nützt: Vorlieben werden analysiert und gezielt Werbung geschaltet. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie es sich von gesammelten Daten profitierten lässt.

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Stadt Graz

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Die zwölf Leitsätze der Digitalen Agenda sowie eine eigene Diskussionsplattform dazu finden Sie auf der Plattform Discuto!

In Zukunft könne man sich aber vorstellen, Daten auch in anderen Bereichen zu nützen, so Friedrich Steinbrucker, Geschäftsführer der Informationstechnik Graz (ITG): „Es ist ja sehr wichtig für die Stadt Graz, vor allem was die Bebauung betrifft, die Klimaströmungen, die Kaltluftströmungen, entsprechend zu analysieren - dass man die einmal misst und Schlüsse zieht. Und das ist dann ein typisches Pilotprojekt, das wir durchführen.“

Was tun mit all den Daten?

Für die Nutzung von Daten wurde nun eine Digitale Agenda ausgearbeitet - also Spielregeln, wie man künftig mit vorhandenen Informationen umgehen will. Im Zuge einer öffentlichen Diskussion über den Entwurf auf der Plattform Discuto soll nun die Bevölkerung miteingebunden werden.

Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) erklärt: „Jeden Tag kommen zu mir Menschen, die sagen: ‚Herr Bürgermeister, ich hätte da eine Idee - geben Sie mir die Daten.‘ Und bevor ich das tue, möchte ich mich mit der Bevölkerung, aber auch mit Experten, abstimmen. Ich glaube, es gehört einfach einmal klar darüber debattiert, was wir mit den vielen Daten, die es jetzt schon gibt, tun und tun dürfen. Da gibt es viele Chancen, da gibt es aber auch Risiken und manches möchte auch ich nicht. Und darauf sollten wir vorbereitet sein.“

Präsentation im Herbst

Die Verantworlichen wollen so für Transparenz sorgen und herausfinden, welche Daten sie verwenden können - und wo die Bewohner eine Grenze ziehen. Persönliche Daten sollen allerdings nie veröffentlicht werden, versichert Steinbrucker. Die Agenda soll dem Gemeinderat im Herbst präsentiert werden.

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