Unwetter: Neue Versicherungsmodelle gefordert
Als „durchwachsen“ bezeichnet Michael Herler von der Grazer Wechselseitigen bisher das laufende Jahr für die Versicherungen. Die vor allem sturmbedingten Schäden Ende Juni im Süden und Westen der Steiermark hätten zwischen 15 und 20 Millionen Euro ausgemacht, so Herler - und jetzt? „Das Wochenende in der Obersteiermark Anfang August war natürlich ein sehr schweres und bereits wiederholtes Schadensereignis und wird die steirische Versicherungswirtschaft, schätze ich, mit etwa sechs bis zehn Millionen Euro treffen.“
ORF
Weniger Schäden als Ende Juni
Das ist trotz der enormen Zerstörungen also eine deutlich geringere Schadenssumme als noch Ende Juni. Das hat mit den Versicherungsverträgen zu tun - bei Sturm werden Schäden über die Eigenheimversicherung oft zur Gänze abgedeckt.
Der Experte erklärt: „In sogenannten Naturkatastrophen, wie es in der Obersteiermark im Raum Oberwölz etc. der Fall war, gibt es in den Versicherungsverträgen Deckelungen. Das heißt, es wird Risiko versichert und maximal bis zur Deckelung ausbezahlt.“
Rechnen mit den Katastrophen
Mit bis zu 1.500 Schadensmeldungen und einer Schadenssumme von 3,5 Millionen Euro rechnet man alleine bei der Uniqa, so der steirische Landesdirektor Johannes Rumpl: „Wir haben entsprechende Rückstellungen gebildet - jedes Jahr sowie auch für das kommende Jahr -, weil wir mit diesen Ereignissen schon sehr stark rechnen.“
Debatte: Was tun in Sachen Wetterextreme?
In Zukunft werde man aber eine Katastrophenversicherung für alle Haushalte brauchen, ist Rumpl überzeugt: „Das Risiko, das sich alljährlich entwickelt, muss - um es besser tragen zu können - auf eine sehr breite Basis gestellt werden. Und diese breite Basis kann nur sein, dass jeder, der der Bevölkerung Österreichs angehört, seinen Beitrag leistet.“ Dafür wird aber ein „Kraftakt“ notwendig sein, wie es Rumpl formuliert.