KPÖ: „unfassbare“ Fakten im Gesundheitssystem

Die KPÖ Steiermark hat am Mittwoch ein Positionspapier zum Thema Gesundheit vorgelegt. Dieses Papier wollen die Kommunisten im Herbst im Landtag debattieren. Die Rede ist von „unfassbaren Fakten“ im Gesundheitswesen.

Die Steiermark sei eines der wenigen Bundesländer, in denen es noch kein transparentes Wartesystem bei Operationen gebe, obwohl es technisch möglich sei, kritisierte KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler. Außerdem sei die Steiermark auch Schlusslicht bei den Kassenarztstellen.

Überforderte Kassenärzte

Nur 43 Prozent der Ärzte hätten einen Kassenvertrag, sagte Klimt-Weithaler: „Das ist uns besonders aufgefallen, wir sind von der Kassenarztdichte her in der Steiermark österreichweit auf dem letzten Platz. Wir haben zwar Wahlärzte, aber die kann sich natürlich nicht jeder leisten. Und die Kassenärzte sind zum Teil überfordert, weil sie viel mehr Patienten versorgen müssen als Wahlärzte. Das ist einer der wesentlichen Punkte, auf die wir heute aufmerksam gemacht haben.“

KPÖ-sieht keine Kostenexplosion

Ein weiterer Kritikpunkt der KPÖ: Statt der angekündigten 100 Gesundheitszentren in der Steiermark sollen nur elf tatsächlich realisiert werden, so Klubobfrau Klimt-Weithaler. Der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer sagte, dass die Kosten für das Gesundheitssystem explodieren würden, stimme nicht: "Es ist so, dass von den Gesundheitsausgaben ein Viertel von Privaten getragen wird, sei es über Selbstbehalte oder Zusatzversicherungen. Und gleichzeitig ist der vermeintliche Umstand, dass die Kosten explodieren würden, wenn man sich die Kosten anschaut, so nicht zu sehen. Es ist eine sehr mäßige Aufwärtsentwicklung. So habe der Gesundheitsanteil an den Staatsausgaben 2015 laut KPÖ 15,5 Prozent ausgemacht, gerade einmal 1,7 Prozentpunkte mehr als 1998.