KPÖ: „Wollen mit Kandidatur Zeichen setzen“

In den „Steiermark heute-Sommergesprächen“ steht die KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler Rede und Antwort. Sie tritt als steirische Spitzenkandidaten bei der Nationalratswahl an. Mit ihrer Kandidatur wolle die Partei ein Zeichen setzen.

Bei der letzten Nationalratswahl traten die Kommunisten in der Steiermark mit einem relativ unbekannten Funktionär an - jetzt ist mit Claudia Klimt-Weithaler ein bekanntes Gesicht dabei. Die steirische Klubobfrau kandidiert in einer Art Doppelfunktion als steirische Listenerste für den Nationalrat.

KPÖ hofft auf mehr Stimmen

13.000 Stimmen waren es bei der letzten Nationalratswahl für die KPÖ; bei der Landtagswahl waren es doppelt so viele. Diesmal will die KPÖ noch höher hinaus, wie Klimt-Weithaler betont: „Je mehr Stimmen wir bekommen, desto mehr freut es mich natürlich, aber ich denke, dass wir diese 13.000er-Marke durchaus überschreiten können, davon bin ich überzeugt."

Es sei eine wichtige Kandidatur für die Partei: „Wir wollen eben mit meiner Person auch ein Zeichen setzen und egal was daraus wird, ob wir jetzt in den Nationalrat einziehen oder nicht, unsere Arbeit wird im Interesse der Menschen weitergehen. Wir werden konsequent bleiben, wir werden ehrlich bleiben und wir werden sozial bleiben und das ist für die Menschen, glaube ich, das Wichtigste“, fügt die Kommunistin hinzu.

Sozialer Wohnbau als Schwerpunktthema

Für die KPÖ ist und bleibt das große Schwerpunktthema das Wohnen - ein Bereich, in dem schon viel erreicht wurde, so Klimt-Weithaler, aber: „Was es brauchen würde, und davon bin ich überzeugt, ist einerseits Mietobergrenzen. Immer mehr Menschen können sich das Wohnen wirklich nicht mehr leisten.“

Die KPÖ ist auch gegen Maklergebühren und setzt sich für günstigere Mietverträge und den sozialen Wohnbau ein. „Man sagt, man braucht wieder mehr sozialen Wohnbau, denn da sind wir ja in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen und das würde es brauchen und das würde auch den Markt generell regulieren und da sind wir die Einzigen, die wirklich ernsthaft da auch Ideen und Vorschläge haben“, so die KPÖ-Klubobfrau.

Kritik an Pilz und Kern

Noch bezugnehmend auf den Wahlkampf für die bevorstehende Nationalratswahl übt Klimt-Weithaler Kritik an ihren politischen Mitspielern: „Ich möchte jetzt die Leistungen, die der Herr Pilz als Aufdecker gemacht hat, nicht schmälern, aber man muss schon auch sagen, dass er sich es ja gemeinsam mit den Grünen im politischen Establishment sehr bequem gemacht hat die letzten Jahre und jetzt will er halt zeigen, dass er auch ohne seine ehemalige Grüne Partei im Nationalrat bleiben kann.“

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Claudia Klimt-Weithaler im Gespräch

Das komplette „Steiermark heute-Sommergespräch“ von ORF-Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch mit Claudia Klimt-Weithaler zum Nachsehen

Klimt-Weithaler zufolge hat auch die SPÖ mit Christian Kern schon sehr an Glanz verloren: „Ich finde es eigentlich dramatisch, dass die SPÖ nicht mehr über Arbeitsbedingungen und Löhne redet, sondern den Herrn Bundeskanzler als Pizzaboten durch die Gegend schickt.“ Für diesen „PR-Gag“ sei ihrer Meinung nach die falsche Berufssparte gewählt, da diese von mageren Stundenlöhnen, Ausbeutung und Arbeitsdruck geprägt sei: „Ich denke mir, die ehemals revolutionären Begründer und Begründerinnen der Sozialdemokratie würden sich inzwischen wahrscheinlich mehrmals im Grab umdrehen“, so die KPÖ-Abgeordnete.

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