Tanzen im Takt fördert Zusammenhalt

Gemeinsames Tanzen im Takt fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Institutes für Psychologie der Uni Graz. Synchrone Bewegungen wirken sich positiv auf die Bindung aus.

„Wenn mehrere Personen ihre Bewegungen synchronisieren, wirkt sich das positiv auf die Kooperation und das Zusammengehörigkeitsgefühl aus“, so Jan Stupacher vom Institut der Psychologie über seine Forschung. Dieses Phänomen zeigt sich sowohl auf einer Einkaufsstraße, als auch auf dem Tanzparkett - innerhalb von Millisekunden stimmen Menschen ihre Bewegungen aufeinander ab.

Musik als nonverbaler Weg ohne sprachliche Grenzen

In seiner Studie untersuchte der Forscher, ob Musik oder der Schlag eines Metronoms diese sogenannten prosozialen Effekte verstärken kann. „Die Musik kann diese Wirkung tatsächlich erreichen. Wenn sich die Menschen in deren Takt bewegen, entstehen die intensivsten sozialen Verbindungen“. Diese Erkenntnisse können in allen Bereichen wo Zusammenhalt entstehen soll angewendet werden. „Speziell für Menschen mit Problemen im sozialen Umgang oder für Gruppen mit starkem Konfliktpotenzial kann die zusammenschweißende Funktion gemeinsamer Bewegung zur Musik genutzt werden“, so Jan Stupacher.

Percussion Hände Trommel

Studio Percussion Graz

Die Ergebnisse der Studie sind in der September-Ausgabe des Journal of Experimental Social Psychology nachzulesen - mehr dazu in „Music strengthens prosocial effects of interpersonal synchronization

Strichfiguren als Hilfsmittel

Die Untersuchungen liefen so ab, dass die Probanden in einem Video zwei Strichfiguren sahen, die nebeneinander gingen - dabei sollten sich die Studienteilnehmer in eine der Strichfiguren hineinversetzen, die andere war als fremde Person anzusehen. Eingebettet in Musik, Metronomschläge und Stille bewegten sich die Figuren entweder synchron oder aus dem Takt. Anschließend mussten die Teilnehmer sowohl die Nähe und Sympathie zum Gegenüber als auch das eigene Wohlbefinden bewerten.

Synchrone Bewegungen für Vertrauen

Die Musik im Hintergrund wirkte sich positiver auf die Teilnehmer aus als die Metronomschläge. Wenn die andere Figur aus dem Takt war, verminderte sich der Sympathiewert. Das Metronom hatte keinen derartigen Einfluss. Jan Stupacher dazu: „Synchrone Bewegungen mehrerer Menschen erhöhen deren Vertrauen und Zusammenhalt. Sowohl Musik als auch abgestimmte Schritte und Gesten können mit der Ausschüttung gewisser Hormone in Verbindung gebracht werden, die die Bindung untereinander fördern.“

Unrythmisches Verhalten kann im Gegenzug als Verstoß gegen soziale Regeln gesehen werden. Als Voraussetzung gilt aber jedenfalls, dass die Klänge gefallen.

Link: