Graz: Staus trotz Megaprojekt Südgürtel

Im Mai wurde in Graz der neue Südgürtel als Entlastung für die Puntigamer Straße und Liebenauer Hauptstraße eröffnet. Das Megaprojekt erfüllt für diese Bereiche seinen Zweck. Die Autofahrer stehen seitdem aber woanders im Stau.

Nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit wurde der Grazer Südgürtel am 20. Mai für den Verkehr freigegeben - mehr dazu in Grazer Südgürtel offiziell eröffnet - und er führte tatsächlich zur Entlastung des Bereichs Liebenauer Hauptstraße und Puntigamer Straße. Doch stattdessen ergab sich mit der Kreuzung Puntigamer Straße/Puchstraße ein neues Nadelöhr.

Südgürtel auch Ausweichroute wegen A2-Baustelle

Mit bis zu 1.500 Fahrzeugen in der Stunde rechneten die verantwortlichen Straßenplaner, tatsächlich nutzen zu Spitzenzeiten 1.800 Autofahrer stündlich die Route über den Südgürtel von Liebenau nach Puntigam. Auch aufgrund der Baustelle auf der Südautobahn zwischen Graz-West und Graz-Ost, die auch im nächsten Jahr andauern wird, ist die Strecke über den Südgürtel für viele zur Ausweichroute geworden, sagte Robert Rast von der Verkehrsabteilung des Landes: „Man darf nicht vergessen, dass zwischen Graz-West und Ost täglich 80.000 Fahrzeuge unterwegs sind. Wenn sich hier nur 5.000 verlagern, ist das natürlich eine irrsinnige Menge, die bei der Kreuzung Puntigamer Straße/Puchstraße jetzt natürlich zu Problemen führt.“

Südgürtel-Eröffnung

prtrumler/pachernegg

Die Eröffnung des Südgürtels wurde im Mai groß gefeiert. Das Stauproblem im Grazer Süden wurde dadurch aber nicht gelöst, sondern nur verlagert.

Geplanter Umbau der Kreuzung verzögert sich

Als kurzfristige Lösung wurden an der Ampelschaltung kleine Veränderungen vorgenommen. Eine wirkliche Entlastung wird aber erst der ohnehin geplante Umbau der Kreuzung Puntigamer Straße/Puchstraße bringen. Die ursprünglich für den heurigen Sommer vorgesehene Erweiterung der Fahrspuren wurde verschoben, da man erst der Ursache für den unerwarteten Mehrverkehr auf den Grund gehen wollte. Jetzt ist man laut Rast mit den Ausschreibungsfristen nicht mehr zurande gekommen.

„Wir wollten sicherstellen, wo der Verkehr genau herkommt. Es hilft uns nicht, wenn wir die Kreuzung umbauen und dann feststellen, dass wir dauerhaft diesen starken Verkehr auf dieser Achse haben, weil dann können wir wieder umbauen. Es hat jetzt zwei Monate Verzögerung gegeben nach der Eröffnung des Südgürtels, bis wir gewusst haben, dass es tatsächlich der Ausweichverkehr von der Autobahn ist.“

Umbau soll im Frühjahr 2018 beginnen

Geplant ist eine eigene Rechtsabbiegespur Richtung Norden, also in die Puchstraße, und es soll zwei durchgehende Fahrstreifen Richtung Westen geben. Generell soll der Südgürtel keine Konkurrenzachse zur A2 werden. Daher appelliert der Verkehrsplaner an die Autofahrer, trotz Baustelle auf der Autobahn zu bleiben. Mit dem Umbau der Kreuzung wird voraussichtlich im Frühjahr 2018 begonnen.