Babyboom: LKH Graz stockt Betten auf
Insgesamt 88 Betten stehen in der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe zur Verfügung. Mit der Umwandlung von vier Betten zu sogenannten Geburtenbetten sei eine erste Maßnahme zur Beruhigung der Situation getroffen worden, bestätigt Johannes Koinig vom Gesundheitsfonds Steiermark, der für die Planung, Steuerung und Finanzierung des Gesundheitswesens im Landesbereich zuständig ist.
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Er erklärt: „Ich habe mit dem ärztlichen Direktor Gernot Brunner gesprochen und auch mit dem Vorstandsdirektor der KAGes, Professor Tschelissnig. Als erste Akutmaßnahme wurden vier gynäkologische Betten auf der Klinik in Geburtshilfliche Betten umgewandelt.“
Strukturplan sorgt für Aufregung
Für Aufregung sorgt momentan aber auch die Zielsetzung des regionalen Strukturplans für Gesundheit. Dieser sieht vor, dass die Bettenzahl bis 2025 auf 82 reduziert werden soll, sprich um sechs Betten weniger als jetzt. Bei der großen Nachfrage noch weitere Betten einzusparen, sei aber kein Widerspruch, so Koinig.
Es gehe um Optimierungen in der medizinischen Behandlung: „Weil Entwicklungen in der Medizin - vor allem kürzere Belagsdauern bei gynäkologischen Eingriffen - damit berücksichtigt sind. Das heißt, die Frauen sind kürzer im Krankenhaus oder sogar nur noch einen Tag - und das ist das Resultat, das sich in Betten ausdrückt. Das heißt aber nicht, dass gynäkologische Leistungen, Operationen, Geburten gekürzt oder vermindert werden“, betont der Experte.
„Jede Gebärende bekommt ein Bett“
Sollte der Geburtentrend so weitergehen wie bisher, müsse man natürlich auch die Zielsetzung des Strukturplans überdenken, so Koinig. Aktuell sei aber festzuhalten, dass jede gebärende Frau ein Bett bekomme - wenn auch nicht immer im Grazer LKH - und, dass man mit den vier umgewandelten Betten einen ersten Schritt gesetzt habe, um die Situation zu entlasten. Jetzt werde man gemeinsam mit der KAGes analysieren, ob weitere Schritte notwendig sind.