Neue Parkplätze für Grazer Innenstadt geplant
Eine der beiden Garagen des sogenannten Smart Urban Park Systems (SUP) soll direkt unter dem Brunnen am Eisernen Tor entstehen, die andere schräg gegenüber neben dem Opernpavillon. Von den Parkgaragen selbst wird man allerdings nicht viel sehen - außer durch den geplanten Glasboden des Brunnens am Eisernen Tor.
„Auto verschwindet vollautomatisch in die Tiefe“
Dabei sind die Dimensionen der unterirdischen Türme gigantisch: 36 Meter Durchmesser und 40 Meter Tiefe. Eine Weltneuheit, so Architekt Guido Romanus Strohecker über seine Idee zur Parkplatzlösung für die Innenstadt: „Es gibt dieses System so unter der Erde noch nicht. Ich habe eigentlich nur mehr eine Glasbox - und das Auto verschwindet vollautomatisch in die Tiefe.“
Strohecker Architekten
Auch das „Ausparken“ funktioniere sehr simpel: „Ich sage einfach zur App: Ich würde jetzt gerne wieder fahren. Und dann wird aufgrund der Frequenz, die gerade herrscht, ausgerechnet, wann das Auto da ist und ich kann sekundengenau sehen, wann ich wieder fahren kann“, erklärt der Architekt.
Platz für 600 Autos
Insgesamt sollen die unterirdischen Türme Platz für 600 Pkws bieten. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) unterstreicht die Vorteile der vollautomatischen Lösung: „Man braucht sich nicht mehr fürchten, wenn man in eine Garage geht - es kann keine Kratzer am Lack geben von der Nebentür.“
Strohecker Architekten
Laut Nagl würden auch die Geschäftsleute der Innenstadt profitieren: „Die haben dann die Chance, ihren Kunden Gratisparken anzubieten. Vielleicht kauft auch der eine oder andere Unternehmer, der bisher gar nicht die Möglichkeit hatte, einfach Stellplätze.“
Finanzierung bereits privat gesichert
Zudem seien die Baukosten für diese Tiefgaragenart wesentlich geringer: „Pro Stellplatz liegen wir so bei 25.000 bis 30.000 Euro. Bei schönen Innenstadtgaragen muss man für einen Stellplatz mit rund 55.000 Euro rechnen“, so der Bürgermeister.
Ein Tiefgaragenturm kostet demnach rund 7,5 Millionen Euro. Für einen der beiden am Eisernen Tor sei die Finanzierung bereits privat gesichert, so Nagl - „und ich würde gerne als Stadt darüber nachdenken, ob wird nicht selbst auch solche Garagen bauen. Ich glaube, es bieten sich der Anderas Hofer Platz oder der Griesplatz an.“
Fertigstellung bis 2019 angedacht
Aber auch das von Parkplazknappheit geplagte Herz-Jesu-Viertel, so Nagl. Der Baustart ist für das kommende Jahr geplant - bis 2019 sollen die beiden Garagen fertiggestellt sein.