AMS: Asylwerber als engagierte Erntehelfer

Seit Juni sind Asylwerber bei steirischen Weinbauern als Erntehelfer beschäftigt. Kurz vor der Weinlese zieht das AMS eine positive Zwischenbilanz; im kommenden Jahr soll das Projekt sogar stark ausgebaut werden.

Mit dem Projekt von Arbeitsmarktservice und Caritas wolle man Asylwerbern die Möglichkeit geben, Geld zu verdienen. Dabei erhalten sie einen Mindestkollektiv-Lohn von 7,51 Euro brutto pro Stunde - also 1.200 bis 1.300 Euro brutto im Monat. Ein Grund war auch, dass slowenische Erntehelfer ausblieben, weil sie jetzt auch in Slowenien Steuern zahlen müssen, wenn sie in Österreich arbeiten.

AMS-Chef Karl-Heinz Snobe erklärt: „Wir haben gesagt, wir haben hier arbeitslose Asylwerber, die eigentlich noch gar nicht arbeiten dürfen, aber eine Ausnahme haben - in der Landwirtschaft. Da dürfen sie es befristet doch. Und da haben wir angesetzt und mit der Landwirtschaftskammer und den Weinbauern eine Kooperation geschlossen: Wir schicken euch diese Leute, versucht es mit ihnen.“

„Haben 32 Menschen vermittelt“

Im Zuge einer Art Jobbörse konnten sich Landwirte und Asylwerber im Juni in der Weinbauschule Silberberg kennenlernen. Anfängliche Skepsis sei zwar immer noch da, „aber ich glaube, es konnte gelingen, Menschen herzuzeigen, die diese Arbeit gerne machen. Und die Betriebe konnten sich davon überzeugen und sind darauf eingegangen. Wir haben 32 Menschen, die um Asyl angesucht haben, vermittelt. Und wir werden es weiter versuchen“, zeigt sich Snobe motiviert.

Weinrebe, Weintraube, Weinstrock

APA/dpa

Denn gerade in der Zeit der Weinlese würden Landwirte Erntehelfer oft dringend benötigen, so Snobe. Daher geht das Projekt weiter: „Wir haben Anfang September eine weitere Informationsveranstaltung für Asylwerber vorbereitet, wo wir sie über die Jobs informieren. Wir zeigen ihnen auch den Weingarten, gemeinsam mit Silberberg. Und wir haben mittlerweile Interesse von acht Weinbauunternehmen in der Südsteiermark, die es mit Asylwerbern versuchen wollen.“

Ausbau im kommenden Jahr

Im kommenden Jahr setze man noch stärker auf dieses Beschäftigungsprojekt, so Snobe: „Wir wissen, dass der Bedarf deutlich größer ist. Wir hoffen auch, es im nächsten Jahr bei der Obst- oder der Gemüseernte zu probieren. Und wenn es gelingt, so nächstes Jahr 50 bis 100 Personen befristet unterzubringen, wäre es ein Riesenerfolg.“

Rechtlich möglich gemacht hat dieses Pilotprojekt eine Verordnung des Sozialministeriums - mehr dazu in Asylwerber sollen bei Ernte helfen (13.6.2017). Zusammen mit dem Land Steiermark habe man sichergestelt, dass Asylwerber nach dieser mehrmonatigen Beschäftigungsphase wieder in die sogenannte Grundversorgung zurückkehren können.

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