Neues Projekt soll Schulwege sicherer machen

80 Kinder aus der Steiermark sind im vergangenen Schuljahr auf dem Schulweg verunglückt und zum Teil schwer verletzt worden. Das am Dienstag in Trofaiach vorgestellte Projekt „Sicher in die Schule“ soll dem entgegenwirken.

Die Initiative wurde vom Verkehrsministerium gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit ins Leben gerufen und wird nun von sechs Modellgemeinden aus Kärnten und der Steiermark umgesetzt. Dabei gibt es in den einzelnen Gemeinden bereits viele Ansätze, um Unfällen vorzubeugen - zum Beispiel Schülerlotsen, breite Gehsteige oder Tempo 30 vor Schulen. Ziel von „Sicher in die Schule“ ist es nun, weitere Maßnahmen zu treffen, um die Schulwege noch sicherer zu machen.

Besonders gefährdet sind Schüler laut einer Aussendung des ÖAMTC übrigens am Montag und Freitag zwischen 16.00 und 18.00 Uhr – in dieser Zeit passierten im Jahr 2016 die meisten Unfälle mit Schülern. Insgesamt hatten sich, so die Zahlen der Statistik Austria, im vergangenen Schuljahr 571 Kinder auf dem Weg zur Schule bei Verkehrsunfällen verletzt, eines davon tödlich.

Das Ziel: Keine Verkehrstoten mehr in Österreich

Allein in der Steiermark verunglückten 80 Kinder am Schulweg. Groß ist die Zahl der Zehn- bis Vierzehnjährigen unter ihnen, die ohne Eltern unterwegs sind und oft schon mit dem Rad zur Schule fahren. SPÖ-Verkehrsminister Jörg Leichtfried nennt nun als ehrgeiziges Ziel: „Keine Verkehrstoten mehr in Österreich. Und mir geht es da ganz besonders um die Kinder.“

Schulweg

bmvit/Siegi Gallhofer

Verkehrsminister Jörg Leichtfried begleitete die Kinder probeweise in zur Schule

Im Rahmen von „Sicher in die Schule“ wolle man laut Klaus Robatsch, Forschungsleiter des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, für jede Gemeinde maßgeschneiderte Lösungen finden - von neuen Bodenmarkierungen bis hin zu Workshops gegen Ablenkung im Straßenverkehr. Denn ein Drittel aller Unfälle passiert, weil Kinder unaufmerksam sind, etwa zu häufig auf ihre Smartphones schauen.

„Lernt am Schulweg, wie man miteinander umgeht"

In Trofaiach habe schon einige Maßnahmen umgesetzt, so Bürgermeister Mario Abl - etwa eine eigene Elternhaltestelle, an denen die Kinder in der Früh aus dem Auto der Eltern aussteigen können. Aber eigentlich sei es wichtig, dass die Kinder ihren Schulweg selbstständig gehen, so Abl: „Man lernt am Schulweg, wie man miteinander umgeht. Man steckt sein Feld ab, man ist einmal der Kleine, einmal die Große. und man nimmt den Kindern das, wenn man sie in die Schule bringt.“

Das Verkehrsministerium stellt für das Projekt in den nächsten beiden Jahren 126.000 Euro zur Verfügung. Herauskommen soll unter anderem ein Handbuch, das anschließend anderen Gemeinden zur Verfügung gestellt wird.

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