Lehrlinge: Studie erhob wichtigste Kompetenzen
Kopfrechnen, Schätzen, Runden sowie ein Gefühl für Maßeinheiten sind bei 90 Prozent jener 246 steirischen Unternehmen, die rund ein Viertel aller steirischen Lehrlinge ausbildet, gefragt - so lautet eines der Ergebnisse der von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung Steiermark in Auftrag gegebenen Studie. Rechnen mit Variablen und Gleichungen sind dagegen nur für 36 Prozent wichtig.
Versand an steirische Schulen
In Deutsch zählen aktives Zuhören und sinnerfassendes Lesen, in Englisch das Verstehen grundlegender Dinge. Sehr wichtig seien generell persönliche Kompetenzen wie Zuverlässigkeit und Genauigkeit sowie soziale Kompetenzen wie Höflichkeit und Teamfähigkeit. Damit die Betroffenen ihre eigenen Schlüsse aus der Studie ziehen können, wird sie nun an alle Schulen versandt.
ORF
Denn die Schere zwischen den Anforderungen der Wirtschaft und dem, was Lehranfänger aus der Schule mitbringen, ist laut Georg Knill, Präsident der IV Steiermark, vor allem in Mathematik enorm: „Mathematik ist ein Angstfach. Ich glaube, diese Angst ist unbegründet. Es geht um Grundrechnungsarten, darum, Lösungswege zu verstehen, um einfache Dinge, die man benötigt. Man muss jetzt nicht große Formeln, Gleichungen auswendig können, aber sehr wohl Lösungskompetenz mitbringen. Ich glaube, da müsste man verstärkt diese Angst nehmen - und damit bringen wir auch verstärkt Damen in technische Berufe; das brauchen wir notwendig.“
Berufsorientierung und Praxisbezug entscheidend
Für Josef Herk besagt die Studie auch, dass Berufsorientierung und Praxisbezug entscheidend für die richtige Berufswahl sind: „Man kann gar nicht früh genug damit beginnen, die Jugendlichen mit der realen Welt in Verbindung zu bringen. Die sogenannten Schnuppertage, Berufsorientierungstage sind natürlich ganz wichtig und ich glaube, den Praxisbezug kennenzulernen, ist nicht nur ein wichtiger Punkt für die Schülerinnen und Schüler sondern auch für die Lehrenden.“