„Silicon Austria“ geht 2019 in Betrieb

Das Hauptquartier des Forschungsdreiecks „Silicon Austria“ wird in Graz 2019 in Betrieb gehen. Dieser Zeitplan wurde am Dienstag präsentiert. Bereits zu Jahresende sollen erste Projekte anlaufen.

Zusammen mit den beiden anderen Standorten des Forschungszentrums Mikroelektronik, Villach und Linz, will „Silicon Austria“ an die Weltspitze und den beteiligten Unternehmen „Spitzenforschung“ bieten; durch die Zusammenarbeit der Niederlassungen in den drei Bundesländern sollen Doppelgleisigkeiten vermieden werden.

„Eckpfeiler gesetzt“

„Die Eckpfeiler sind gesetzt, jetzt müssen noch die Details ausgearbeitet werden“, unterstrich am Dienstag Josef Affenzeller, Vorsitzender der ECSEL Austria, stellvertretend für die mitwirkenden Betriebe. Von den rund 200 Mitarbeitern in Graz dürften rund zehn im Management tätig sein: Der Großteil soll forschen und sich um Patentwesen und ähnliche Bereiche kümmern.

In den kommenden fünf Jahren sollen laut Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) rund 100 Mio. Euro und damit der größte Teil des „Kuchens“ in die Steiermark fließen. 280 Mio. Euro werden insgesamt von Infrastrukturministerium, Ländern und Industrie investiert.

Graz als Schnittstelle

Graz wurde als Hauptquartier ausgesucht - mehr dazu in „Silicon Austria“: Graz wird Headquarter (24.7.2017) -, weil kurzfristig in einem Gebäude der TU Graz Platz für 50 Mitarbeiter geschaffen werden kann, bis der Neubau 2019 in Betrieb gehen wird. In der steirischen Landeshauptstadt sollen die Komponenten der drei Standorte bei der Systemintegration zusammengeführt werden. „Das Gebäude wird ab Frühjahr 2018 errichtet und wird ab 2019 in Betrieb gehen können. Wir haben aber jetzt schon die Möglichkeiten, andere Flächen, wo 50 Arbeitsplätze verfügbar sind, zur Verfügung zu stellen“, sagt Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP).

Vision von „Austria Inside“

Mit dem neuen Forschungszentrum soll Österreich an die Weltspitze im Bereich Mikroelektronik aufsteigen, sagt Leichtfried: „Ich habe eine Vision: Was die Schweiz bei den Uhren ist, dass kann Österreich bei der Mikroelektronik werden, nämlich zum absoluten Marktführer.“

Projektleiter Wolfgang Pribyl schwebt für die Zukunft - analog zum Logo „Intel Inside“ - der Schriftzug „Austria Inside“ oder „Styria Inside“ vor. Ohne dass es die Menschen wüssten, seien schon heute in vielen Alltagsgegenständen Entwicklungen aus der Steiermark enthalten, etwa Chips in Reisepässen und Smartphones. Zudem müsste der Jugend aufgezeigt werden, dass sie nicht nur mit den Mobiltelefonen spielen und im Internet surfen, sondern sie auch in den steirischen Unternehmen mitbauen können.

Affenzeller blickte ebenfalls in die Zukunft und nannte auch die Maschinenbaubranche als mögliche Profiteure: „Auch sie müssen sich mit der Digitalisierung beschäftigen.“ Er meint, dass Sensoren und Mikroelektronik auch in diese Bereiche noch mehr vordringen werden.

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