Gewerkschaft übt Kritik an Justizanstalt Jakomini

In der Justizanstalt Graz-Jakomini brodelt es: Die Gewerkschaft kritisiert, dass es zu wenige Justizwachebeamten gebe; die Insassen würden außerdem zunehmend schwieriger werden - die Unterstützung der Anstaltsleitung fehle.

Die Situation in der Justizanstalt Jakomini sei für die Wachebamten untragbar, so Rudolf Wendlandt von der Justizwache-Gewerkschaft; wegen Personalmangels könnten aber auch die Insassen oft nicht einmal mehr in den Werkstätten arbeiten.

„Sehr viele ausgebrannt, bis zu burn-out-gefährdet“

„Die Probleme ergeben sich im Besonderen dahingehend, dass bei uns eigentlich die ganzen Betriebsstellen vorwiegend geschlossen sind und das Personal im August bis zu 260, 270 Stunden im Monat leisten musste. Daher sind natürlich sehr viele ausgebrannt, bis zu burn-out-gefährdet“, warnt Wendlandt.

Justizanstalt Jakomini

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Trotz eines runden Tisches im Ministerium Anfang September, bei dem man die Problematik genau geschildert habe, würde nun ein weiterer Kollege für einige Monate an einen anderen Standort abgezogen - und das, obwohl die Situation in der Anstalt zunehmend schwieriger werde.

Ungehorsam, Drohungen und Übergriffe

Bis zu 70 Prozent der Insassen seien Ausländer, immer wieder komme es zu Auseinandersetzungen; Anweisungen würden oft nicht befolgt, so Wendlandt: „Den Anordnungen wird eigentlich nicht Folge geleistet. Natürlich kommt es immer öfter vor, dass dann auch Kollegen bedroht werden, ihre Familien bedroht werden - und dass es zu Handgreiflichkeiten oder Übergriffen kommt.“

Viele Mitarbeiter würden sich außerdem von der Anstaltsleitung nicht genügend unterstützt fühlen. Die Gewerkschaft fordert nun erneut, dass zusätzliches Personal beschäftigt wird.

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