Gemeinsame Wege im Religionsunterricht

Nachdem die Schülerzahlen für den Religionsunterricht seit zehn Jahren beständig zurückgehen, versuchen Katholiken und Evangelische nun gemeinsame Wege - in Form eines „christlichen“ Religionsunterrichts.

Es gibt Schulen in der Steiermark, an denen sechs verschiedene Religionen unterrichtet werden, sagt Walter Prügger von der Diözese Graz-Seckau: „Wir merken hier, dass es vor allem im städtischen Bereich eine stärkere multireligiöse Situation gibt, dass aber auch eine Zunahme an Kindern zu erkennen ist, die ohne religiöses Bekenntnis zu uns in die Schule kommen, und darauf gilt es natürlich zu reagieren.“

Die Zahl der katholischen Schüler, die in der Steiermark den Religionsunterricht besuchen, ging in den letzten Jahren im Verhältnis zum Gesamtschülerrückgang stärker zurück als die der evangelischen. An manchen Standorten versucht man nun im Projektunterricht, den evangelischen und den katholischen Unterricht gemeinsam abzuhalten.

„Noch einiges an Dialog notwendig“

Mit neuen gesetzlichen Regelungen und einer Garantie, dass kleinere Religionen nicht zu wenig Beachtung finden, könne man sich auf eine längere Zukunft hin auch einen gemeinsamen „christlichen“ Religionsunterricht vorstellen, sagt Michaela Legenstein, Fachinspektorin für den evangelischen Religionsunterricht: „Ich könnte es mir prinzipiell durchaus vorstellen, nur muss man sich natürlich die Rahmenbedingungen anschauen. Es ist ja so, bei einem christlichen Religionsunterricht müsste man auch die orthodoxen Kirchen mit ins Boot holen, und ich glaube, da ist dann auch noch einiges an Dialog notwenig.“

Dialog sei laut Prügger auch bei der Ausrichtung kirchlicher Feste in den Schulen zunehmend gefragt - hierzu habe zum Beispiel die Pädagogische Hochschule der Diözese einen eigenen Leitfaden herausgegeben.

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