„SFL Science Tower“ in Graz eröffnet

Ein neues Zentrum für Forschung und Unternehmertum rund um neue Energie- und Umwelttechnologien ist in Graz eröffnet worden. Der „SFL Science Tower“ ist gespickt mit intelligenter Gebäudetechnologie und Umwelttechnik.

Der am Donnerstag eröffnete 60 Meter hohe Turm gilt zugleich als städtebauliches Wahrzeichen für die in Entstehung befindliche „Smart City Graz“ hinter dem Hauptbahnhof.

SFL Science Tower

SFL Science Tower

Laut Bauherr Weltpremiere

Bauherr ist der steirische Fassaden- und Anlagenbauer SFL Technologies. Laut dem im Bereich der Umwelt- und Energietechnologien tätigen Unternehmen ist der „Science Tower“ weltweit das erste Gebäude, das in seiner Fassade großflächige Energiegläser mit Grätzelzellen und Dünnglas verwendet.

Insgesamt wurden 16 Millionen Euro investiert, wobei der Turm Teil des vom Klima- und Energiefonds geförderten Projektes „Smart City Graz“ ist.

„Künstliche Photosynthese“

Die Grätzelzelle ist eine Solarzelle, die organische Farbstoffe nutzt, um mit ihnen Licht in elektrischen Strom umzuwandeln und sie kommt ohne Silizium aus. Ihre Funktionsweise wird auch als „künstliche Photosynthese“ bezeichnet. Als färbig transparentes System kann sie Licht von beiden Seiten ernten und daraus elektrische Energie bereitstellen.

Eine weitere Besonderheit des zylindrischen Turmes ist etwa ein fahrbarer Sonnenschutz, der Ultraleicht-Fotovoltaikmodule integriert hat. Das System kann den Turm in 24 Stunden umrunden, Büroräume verschatten und zugleich Energie erzeugen.

Dünnglas und Urban Gardening

Im Klarglasbereich des Turmes wurde ein spezielles Dünnglas mit einer Dicke von weniger als drei Millimetern verwendet. Das von SFL entwickelte und im steirischen St. Marein produzierte Glas erlaube erstmals eine ultraleichte und dennoch hochbelastbare Ausführung von großflächigen Fassadenglaselementen. Im obersten Bereich des Turmes (13. Etage) gibt es einen 300 Quadratmeter großen Urban Gardening-Bereich.

„Synergiequelle“

„Der Science Tower ist nicht nur ein Bauwerk, er ist eine Botschaft für eine lebenswerte, urbane Zukunft - mit disruptiven Lösungen wie dem Energieglas mit Grätzelzellen“, hob Technikvorstand Mario J. Müller am Donnerstag hervor. Es sei auch eine „Synergiequelle für Wissenschaft, Technik und Wirtschaft“ verwies Müller auf die Einrichtungen, die sich bereits in die rund 2.500 Quadratmeter Büronutzfläche eingemietet haben.

Bewältigung vom Klimawandel & Co

Zu den Mietern, die das Gebäude seit dem Frühjahr beziehen konnten, zählen das LIFE - Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft der Joanneum Research, die TU Graz, die Grazer Außenstelle der ESA wie auch die Green Tech Cluster und die Rocket Holding. „Heute hat Graz ein weiteres Wahrzeichen bekommen. Wir werden im Science Tower ’Green Tech Spaces für Start-ups anbieten“, kündigte der Grazer ÖVP-Bürgermeister, Siegfried Nagl, zusätzlich an. Von einer „Keimzelle“ zur Bewältigung der großen Herausforderungen aus Digitalisierung und Klimawandel, sprach Bauherr Hans Höllwart.

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