Nach Unwettersommer: Neuer Leitfaden soll her

Nach den schweren Unwettern des vergangenen Sommers, die katastrophale Folgen vor allem im Murtal und im Bezirk Murau hatten, setzt das Land auf einen neuen „Katastrophenleitfaden“, auf Prävention und auf Hochwasserschutz.

Überflutete Keller und Häuser, weggerissene Straßen und Wege, zerstörte Wohnungen, Häuser und Wirtschaftsgebäude: Vom Sölkpass bis Donnersbachwald, vom Lachtal bis Oberwölz oder im Murau im Großraum Kobenz haben die Unwetter im heurigen Sommer Schäden von rund 100 Millionen Euro vor allem an der Infrastruktur hinterlassen - mehr dazu in Unwetter: 50 Mio. Euro Soforthilfe vom Land, in Unwetter: Kärntner Soldaten ziehen nach Hilfe ab sowie in Unwetter: Hilfsgelder für das Enns- und Murtal.

Seitinger in Niederwölz: Klimawandel fordert

Der Klimawandel und seine Auswirkungen sei eine der größten Herausforderungen der Zukunft, sagte Umweltlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) am Montag in Niederwölz. Weitere Katastrophen könne man vor allem mit zusätzlichen Hochwasserschutzmaßnahmen versuchen zu verhindern.

48 Millionen für weitere Schutzprojekte

So wurden von der Landesregierung rund 48 Millionen für weitere Hochwasser-Schutzprojekte beschlossen. „Es ist wichtig, dass wir die Schutzmaßnahmen weiter bauen. Diese 48 Millionen, die wir in der Landesregierung heuer beschlossen haben, sind zusätzliche Maßnahmen zu den bereits bestehenden 40 Millionen, die wir verbauen im Land. Das hat uns sehr stark weitergeholfen, die Krisenbereiche jetzt abzusichern“, so Seitinger.

Für neuen Leitfaden

Seitinger sprach sich aber auch für einen neuen Katastrophenleitfaden aus. In diesem soll die Koordination aller betroffenen Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Bezirkshauptmannschaft oder auch Katastrophenschutz und Landeswarnzentrale beschrieben werden.

Bürgermeister beruhigen und informieren

Er solle vor allem den Bürgermeistern vor Ort helfen, sagte Seitinger: „Es ist auch wichtig, dass man ihnen sozusagen die Ruhe gibt, das Wissen, was gibt es an Angeboten, wo kann ich mich melden, welche Hilfe gibt es - vom Geologen bis zum Kriseninterventionsteam. Und die Hilfe wollen wir auch in der Weiterbildung unserer Bürgermeister verstärken.“

Schulungen sollen kommen

Entscheidend sind für Seitinger aber auch präventive Maßnahmen seitens der Bevölkerung. Daher sollen in Zukunft gemeinsam mit dem Zivilschutzverband, den örtlichen Feuerwehren in Gemeinden Weiterbildungs- und Aufklärungsseminare den Hochwasserschutz betreffend organisiert werden.