Graz bekommt demnächst erste Post-Roboter

Bei den „E-Mobility Play Days“ in Spielberg, dem größten Branchentreffen Österreichs seiner Art, geht es um die Zukunft der Fortbewegung. Dazu gehören auch Roboter, auf die die Post setzt: Sie will Roboter bald Pakete zustellen lassen.

Bei den „E-Mobility Play Days“ auf dem Red Bull Ring in Spielberg werden neueste Entwicklungen präsentiert: Dort, wo normalerweise Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren das Sagen haben, fließt Strom durch die Antriebseinheiten - mehr dazu in Großes Branchentreffen für Elektromobilität.

Post baut E-Flotte aus

Die österreichische Post ist im Bereich der grünen Logistik ein Vorreiterunternehmen: Egal, ob in der Brief-, Zeitungs- oder auch Paketzustellung versucht die Post CO2-neutral zu arbeiten. So wurde die E-Fahrzeugflotte in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut - zur Zeit sind österreichweit 1.426 E-Fahrzeuge - von Fahrrädern über Mopeds bis hin zu Autos und Transportern - unterwegs.

Konkurrenzdruck

„Der Wettbewerb im Paketgeschäft, das ja wächst, wird immer intensiver. Vor allem kommen ausländische Unternehmen nach Österreich, und unser Anspruch ist, die Nummer-eins-Position zu behalten. Dafür ist es wichtig, im Service die Besten zu sein. Deshalb investieren wird sehr viel in Selbstbedienungslösungen und modernste Technologie. Wir investieren rund 100 Millionen jährlich in die Infrastruktur“ ,sagte Post-Vorstand Georg Pölzl.

Post-Roboter bald in der Grazer Innenstadt

Die E-Mobilität soll in Zukunft aber noch stärker forciert werden: So testet man zur Zeit gemeinsam mit der Technischen Universität Graz die Entwicklung von Drohnen und Robotern für die Paketzustellung - mehr dazu in TU Graz testet autonome Postzustellung (10.7.17). Schon in wenigen Tagen sollen spezielle, selbstfahrende Roboter - sogenannte Jetflyer - in Teilen der Grazer Innenstadt Pakete zustellen. Entwickelt wurden sie von einer steirischen Firma - mehr dazu in Die Jetflyers rollen an (12.4.2014).

Von der Begleitung zum autonomen Fahren

„Wir machen Projekte mit der Uni Graz, da ist die Zustellung mit Robotern und Drohnen Thema. Roboter sind als Begleiter der Zusteller angedacht. Aber es geht in die Richtung, dass autonomes Fahren ein Thema sein wird. Wer weiß, wie unsere Verkehrswelt in zehn Jahren aussieht“, so Pölzl.

Die Paktetzustellung mit Drohnen sei aber nur in Speziallogistikaufgaben möglich. Denn pro Jahr stellt die Post rund 100 Millionen Pakete zu - diese Zustellung großteils mit Drohnenverkehr auszuüben, wäre zu teuer, sagte Pölzl.

Schützenhöfer: Bis 2030

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) machten sich gemeinsam mit Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) ein Bild von den aktuellsten Entwicklungen im Mobilitätssektor.

„Den Durchbruch müssen wir erst schaffen. Aber wir haben ja eine Landesstrategie, die besagt, dass wir bis 2030 225.000 E-Fahrzeuge haben wollen - da muss es Anreize für den Kauf und eine Vervielfachung der Ladestationen geben. Und dann müssen wir noch schauen, dass ein solches Fahrzeug mit Strom noch länger fahren kann. Und, wenn die Leute dann sehen, dass sie etwas für die Umwelt tun, dann schaffen wir den Durchbruch“, so Schützenhöfer.

Prämien und Jobs in Aussicht gestellt

„Ziel ist, den Verkehr sauber zu machen. Dazu bauen wir die Öffis aus und fördern E-Autos", so Infrastrukturminister Leichtfried. „Damit noch mehr Menschen aufs E-Auto umsteigen, muss es alltagstauglich, zuverlässig und leistbar sein. Daran arbeiten wir: Wer sich etwa ein Elektroauto kauft, profitiert von einer Ankaufprämie von bis zu 4.000 Euro. E-Autos sind zudem ein bedeutender Wirtschaftsmotor. Damit können wir rund 35.000 neue Arbeitsplätze nach Österreich bringen.“

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