Ex-Bankangestellter in Graz verurteilt

Ein ehemaliger Bankangestellter ist am Freitag in Graz wegen Urkundenfälschung zu einer Geldstrafe von 7.000 Euro verurteilt worden. Der Angeklagte soll Geld von Kundenkonten in die eigene Tasche gesteckt haben.

Das Verfahren hatte bereits im Dezember des Vorjahres begonnen. Der 43-Jährige soll auf die Namen seiner Kunden Konten eröffnet und Kredite beantragt haben, von denen diese gar nichts wussten. Dazu soll er sie in ein Gespräch verwickelt haben und ihnen dabei ganz nebenbei mehrere Schriftstücke vorgelegt haben, die diese unterzeichneten.

„QVertrauen schamlos ausgenützt“

„Er hat das Vertrauen seiner Kunden schamlos ausgenützt“, formulierte Ankläger Christian Kroschl am Freitag bei der Prozessfortsetzung im Grazer Straflandesgericht . Falls das nicht klappte, fälschte er sogar die nötigen Unterschriften. Das ist der einzige Punkt, in dem der Ex-Banker geständig war. Allerdings will er das nur aus „Arbeitsüberlastung“ - und weil die Kunden oft Kreditanträge nicht schnell genug zurückgeschickt hätten - getan haben.

Haus und Autos

Von 2006 bis Ende 2010 soll der Beschuldigte das Geld ergaunert und damit eine Haus und Autos gekauft haben. „Wir haben es uns nicht einfach gemacht und alles überprüft“, erklärte Richterin Susanne Haas und verwies auf die lange Verfahrensdauer seit Dezember 2016.

Weitere Vorwürfe nicht erhärtet

Die Angaben der Zeugen, die als Geschädigte aufgetreten waren, sowie der ursprüngliche Schadensbetrag von 2,7 Millionen Euro waren nach Meinung des Schöffensenats nicht immer nachvollziehbar. Daher wurde der Angeklagte von den Vorwürfen der Untreue und des gewerbsmäßigen Betruges freigesprochen.

Die Urkundenfälschung hatte der Steirer immer zugegeben. Dafür wurde er nun zu 7.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.