Herzschwäche: Überlebenschancen steigen

Rund 50 Jahren nach der ersten erfolgreiche Herztransplantation sind die Überlebenschancen von Menschen mit Herzschwäche stark gestiegen. Trotz alledem ist ein möglichst frühes Erkennen (über-)lebenswichtig.

In den 70er-Jahren starb fast jeder dritte Mensch, bei dem eine Herzschwäche - auch Herzinsuffizienz - festgestellt wurde, heute ist es weniger als jeder fünfte.

Maßgeschneiderter Medikamentencocktail

Der Kardiologe Robert Gasser vom LKH Graz beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Herzkrankheiten, er arbeitete auch in Südafrika mit Christiaan Barnard, der Jahre zuvor die erste erfolgreiche Herztransplantation durchgeführt hatte.

Die Entwicklung in der Behandlung der Herzschwäche beschreibt er so: „Die klassische Behandlung bis in die 80er-Jahre war eine Diät, wassertreibende Mittel und das gute alte Digitalis.“ Dann kam eine rasante Entwicklung bei den Medikamenten: „Es ist nicht so, dass man bei einem neuen Medikament dann auf das neue umgestiegen ist, sondern jede Erneuerung brachte eine Erweiterung des bisherigen Sets von Medikamenten - das heißt, heute nimmt ein Patient mit Herzschwäche eine Anzahl von mehreren Medikamenten.“

Früherkennung (über-)lebenswichtig

Je nach Ursache der Herzschwäche - etwa die Herzkranzgefäße, die Herzklappe oder auch Entzündungen - ist auch die operative Behandlung möglich, und auch dort gab es eine starke Weiterentwicklung. Nichts desto Trotz ist die Herzschwäche eine sehr schwere Erkrankung, so Gasser: „Die ersten Symptome sind immer eine eingeschränkte Leistung, also Atemnot bei Belastung - da sollte man hellhörig sein: Je früher sich ein Patient einer Behandlung unterzieht, umso besser ist natürlich auch seine Prognose. Er soll unbedingt einen Spezialisten aufsuchen, wenn solche Symptome auftreten.“

Ein Fünftel aller in der Steiermark diagnostizierten Herzschwächen haben laut Gasser ihre Ursache übrigens in einer - von Zecken übertragenen - Borrelieninfektion.

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