Grazer erforschten Mikroben am Weg zum Mars
Die Publikation:
Die Analysen der Proben unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt durch ein Team aus deutschen, britischen und Grazer Wissenschaftlern wurden im Fachmagazin „Microbiome“ publiziert. Der Titel: „Preparing for the crewed Mars journey: microbiota dynamics in the confined Mars500 habitat during simulated Mars flight and landing“. Den Artikel finden Sie hier!
Im Zuge des sogenannten „Mars-500“-Tests werteten die Forscher der Med-Uni Graz gemeinsam mit internationalen Kollegen die Daten einer 520-tägigen Mars-Simulation rund um sechs männliche Testpersonen aus und analysierten mit Hilfe von 360 Proben die Dynamik der Mikroorganismen. Dabei erkannten sie, dass die mikrobielle Vielfalt bei Langzeitisolation abnimmt, und das hat auch Folgen für die Gesundheit der Astronauten.
Herausforderung für die Gesundheit
Denn ein Ungleichgewicht der Mikroben, von denen sich auf der Erde mehrere tausend Arten in unseren Körpern finden lassen, könnte zu einer Gesundheitsbedrohung werden, wie Christine Moissl-Eichinger, Professorin für interaktive Mikrobiomforschung an der Med-Uni Graz, gegenüber der APA schilderte.
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Rund 500 Tage wäre eine Crew in einer Raumkapsel zum Mars hin und zurück unterwegs - für den Menschen als auch für die mitreisenden Bakterien, Viren und Pilze eine ungewöhnliche Belastung: „Bisher war nur sehr wenig über die Auswirkung einer derart langen Weltraummission auf das mikrobielle Leben an Bord von Raumfahrzeugen bekannt“, betonte die lehrende Mikrobiologin, die mithilfe des sogenannten Next-Generation-Sequencing eine detaillierte Dynamik der mikrobiellen Diversität erhalten habe.
Überwachung notwendig
Nachdem die Testpersonen Präbiotika und Probiotika eingenommen hatten, konnte das ausgewogene Mikrobiom jedoch gut gehalten werden, so Moissl-Eichinger: „Als Gesamtergebnis unserer Untersuchung kann festgehalten werden, dass sich das mikrobielle Leben im Raumfahrzeug stets im akzeptablen Rahmen bewegte und zu keiner Zeit eine Gesundheitsgefahr für die Marsonauten bestand.“ Eine Überwachung der Dynamik sei dennoch wichtig.
Links:
- Med-Uni Graz
- Studie (Microbiome)