100.000 Euro in zwei Tagen für Taschen-Defi

Das Grazer Start-up liimtec hat mit seinem Taschenformat-Defibrillator „PocketDefi“ in nur zwei Tagen 100.000 Euro via Crowdfunding aufgestellt. Das Gerät kostet in der Startphase 399 Euro.

Bei einem Notfall zählt jede Minute, Defibrillatoren, die durch Elektro-Schocks das Herz wieder in Gang bringen, bis der Notarzt kommt, sind im Ernstfall aber oft nicht zur Hand - die lebensrettenden Geräte sind relativ groß und daher meist fix stationiert.

So groß wie zwei Packungen Taschentücher

Das kann nicht sein, dachte sich Jasper Ettema, der Gründer der Firma liimtec, bei einem Erste-Hilfe-Kurs: „Das hat mir keine Ruhe gelassen, und aus der Idee, einen kleinen Defi zu machen, der so handlich ist, dass man ihn auch täglich mitführen kann, ist dann schlussendlich das Unternehmen geworden.“

Das Gerät ist in etwa so groß wie zwei Packungen Taschentücher und wiegt rund 400 Gramm - und damit viel kleiner als gewöhnliche Defibrillatoren: „Optimal wäre es, wenn die Defibrillation innerhalb der ersten drei Minuten stattfinden würde, und das geht halt nicht mit den Geräten, die erst gesucht, gefunden und hergeholt werden müssen“, so Ettema.

Pocket Defibrillator

Pocket Defibrillator

Wie wichtig schnelle Hilfe bei einem Herzstillstand ist, weiß man auch beim Roten Kreuz: „Die ersten Minuten, die ersten Sekunden, da ist eine Herz-Druck-Massage oder eine Defibrillation äußerst wichtig“, sagt Landesgeschäftsführer Andreas Jaklitsch. Leistbare Mini-Defibrillatoren wären daher seiner Ansicht nach ein wichtiger Fortschritt: „Kleine Defibrillatoren haben den Vorteil, dass sie eben handlich sind und wir sie in einer Tasche oder einem Rucksack mitnehmen könnten - und mit wir meine ich die normale Bevölkerung, bei einem Ausflug, bei einer Bergtour.“

Auslieferung 2018

Die Pocket-Defis wiegen 400 Gramm und kosten in der Startphase 399 Euro. Bisher gingen 200 Bestellungen ein, die Auslieferung erfolgt 2018.

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