Standort für Grazer Winternotschlafstelle gesucht

Für die im April geschlossene Winternotschlafstelle der Caritas in Graz gibt es noch kein Ersatzquartier. Noch laufen Gespräche, mögliche Varianten werden geprüft - die Zeit drängt, denn schon im November werden Schlafplätze benötigt.

Betroffene in Graz hatten bisher die Möglichkeit, in der Winternotschlafstelle der Caritas in der Keplerstraße Unterschlupf zu finden; diese wurde aber im April geschlossen – mehr dazu in Caritas schließt Grazer Winternotschlafstelle (10.4.2017).

Noch keine fixe Zusage

Mehr als 7.000 Übernachtungen wurden zwischen November des Vorjahres und April 2017 in der Winternotschlafstelle in der Keplerstraße gezählt - für die Caritas ist daher klar: Es muss und wird eine Lösung geben. Niemand soll im Winter draußen schlafen müssen, so das Ziel der Caritas.

Als das Objekt in der Keplerstraße aus Renovierungsgründen geschlossen wurde, hieß es, dass man bereits nach einem alternativen Standort suche, bis heute gibt es aber noch keine fixe Zusage. Es gebe derzeit gute Gespräche mit der Stadt Graz über ein Ersatzprojekt, so Irmgard Rieger von der Caritas; es werden mögliche Varianten geprüft, Bauverfahren würden laufen.

Winternotschlafstelle Caritas

Caritas

Bilanz von November bis April:

  • 7.300 Nächtigungen
  • Sechs Mitarbeiter, zehn Freiwillige
  • 6.200 belegte Brote und 1.500 Liter Tee
  • 880 Garnituren Bettwäsche

Entscheidung Mitte November

Aus dem Büro von Sozialstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) heißt es, dass es mehrere Optionen gebe, die jetzt finalisiert werden. Mitte November soll der neue Standort feststehen - zu einer Zeit, in der die Winternotschlafstelle aber eigentlich schon geöffnet sein sollte. Auch am neuen Standort sollen wieder 50 Plätze zur Verfügung stehen.

Die Caritas betreibt auch vier ständige Notschlafstellen in Graz mit insgesamt rund 110 Plätzen. Der Bedarf an Notschlafstellen wächst jedes Jahr, vor allem im städtischen Bereich, so Rieger. In den Regionen würde man eng mit den Pfarren zusammenarbeiten, die dann bei Bedarf Notschlafstellen schaffen würden.

Auch die VinziWerke bieten in der Steiermark Notschlafstellen an, die das ganze Jahr über geöffnet sind. Die Kapazitäten seien eigentlich laufend ausgeschöpft, heißt es, weshalb gerade die Winternotschlafstelle der Caritas dringend zusätzlich gebraucht werde.

Land fördert Notschlafstellen

Die Notschlafstellen werden vom Land im Rahmen der sogenannten Wohnungslosenhilfe gefördert. Aufgrund der starken Nachfrage in den Notschlafstellen im letzten Winter wurde die Förderung von 770.000 Euro im Jahr 2016 auf 900.000 Euro im Jahr 2017 erhöht - das betrifft die gesamte Wohnungslosenhilfe. In der Steiermark gibt es 885 Notschlafplätze - die meisten davon in Graz.

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