30 Jahre ESA: Weltraumcommunity in Graz

Österreich als Weltraumnation und Graz als Weltraumhauptstadt: Das ist am Montag in Graz groß gefeiert worden, und zwar anlässlich der 30-jährigen Mitgliedschaft Österreichs bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA).

Seit 1987 ist Österreich Vollmitglied der ESA. In den vergangenen 30 Jahren verbuchte Österreich zahlreiche Erfolge, darunter: Mit Franz Viehböck flog 1991 der erste „Austronaut“ ins All.

Bei allen Missionen dabei

Österreichische Weltraumtechnologie war und ist bei allen großen ESA-Missionen der vergangenen Jahre mit an Bord, etwa bei der Erforschung des Mars, der Landung auf dem Kometen „Tschuri“ und in der europäischen Trägerrakete „Ariane-5“. Insgesamt werden fünf Satelliten made in Austria gebaut, drei davon sind bereits im All unterwegs.

Zu den Festgästen gehörten auch Franz Viehböck sowie der Direktor des Grazer Instituts für Weltraumforschung, Wolfgang Baumjohann, und Satellitenbauer Otto Koudelka von der TU Graz.

Tragendes Mitglied

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der österreichischen Mitgliedschaft versammelte sich die europäische Weltraumcommunity am Montag in Graz. "Österreich hat sich in den vergangenen 30 Jahren zu einem tragenden Mitglied der europäischen Raumfahrtcommunity entwickelt. Betriebe und Forschungseinrichtungen aus Österreich beweisen immer wieder ihre herausragende Expertise in den Weltraumwissenschaften, den Satellitenanwendungen sowie als Entwickler von kritischen Technologien“, sagte ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner.

Minister: „Will wieder Austronauten“

„Ich will, dass wir in den nächsten 30 Jahren wieder einen ‚Austronauten‘ oder eine ‚Austronautin‘ ins All bringen. Damit geben wir unseren Leistungen weltweit ein Gesicht und unserer heimischen Weltraumindustrie einen weiteren Schub nach vorn“, sagte Weltraumminister Jörg Leichtfried (SPÖ). Seit 2014 ist das Infrastrukturministerium auch offiziell Weltraumministerium.

Geld für Forschung

Das Ministerium investiert rund 70 Millionen Euro im Jahr für die Entwicklung neuer Weltraumtechnologien. Es fördert Forschung in den Bereichen Erdbeobachtung, Kommunikationsnetze im All, neue Technologien wie Flugelektronik, wissenschaftliche Instrumente und Exploration sowie Trägersysteme und Navigation für Satelliten.

In den vergangenen 30 Jahren konnte die österreichische Weltraumindustrie so rund 800 Millionen Euro lukrieren. Im heimischen Weltraumsektor sind 120 Betriebe mit mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv. Der Gesamtumsatz der Branche beträgt rund 125 Millionen Euro im Jahr.

Link: