Gut gefüllte Kunststofflager - hohe Brandgefahr

Schlecht getrennter Müll und große Kunststofflager erhöhen die Brandgefahr in Müllbehandlungsanlagen. Entsorger berichten, dass sie den Kunststoffmüll kaum losbekommen. Daher würden die Lagerbestände immer weiter wachsen.

Immer wieder kommt es zu Bränden in Müllbehandlungsanlagen, die Kunststoff lagern. Am Montag in Frohnleiten brannte es beispielsweise in Frohnleiten - mehr dazu in Brand in Müllentsorgungsbetrieb in Frohnleiten.

Lager gut gefüllt: Kunststoff aus Ausland

Daniela Müller-Mezin, Spartenobfrau für Entsorgung der steirischen Wirtschaftskammer berichtete von großen Mengen Kunststoff, der aus dem Ausland stammt und in der Steiermark lagert: „Deutschland drängt nach Österreich, Italien drängt nach Österreich, wir haben auch Ware aus Großbritannien.“ In diesen Ländern gäbe es keine oder nicht ausreichend Behandlungsanlagen, auch das Deponieren von Müll sei teuer.

Zementwerke ausgelastet

Die wenigen Anlagen, die Kunststoff verbrennen können - etwa Zementwerke - seien ausgelastet, so Müller-Mezin. Das große Angebot an Kunststoff und die beschränkten Kapazitäten lassen den Preis steigen: „Der Preis hat sich alleine im heurigen Jahr um 30 Prozent nach oben bewegt, und wir befürchten, dass es sich auch im nächsten Jahr weiter nach oben bewegt - was natürlich für uns auch sehr, sehr schlecht ist.“

Lösung von EU gefordert

Für heimische Entsorger rechne sich der Kunststoff immer weniger, so die Expertin. Kauf und Vorbereitung würden kosten, die Spezialverbrennung werde ebenfalls immer teurer - es brauche daher eine Lösung auf europäischer Ebene, forderte Müller-Mezin: „Was man schon auf EU-Ebene machen muss, ist eben zu schauen, dass diese Abfälle im eigenen Land verwertet werden und nicht - ganz blöd gesagt - quer durch Europa getrieben werden.“

So lange diese Lösung fehle, müssen auch heimische Unternehmen den Müll für die Verwertung in die Slowakei oder nach Tschechien bringen und damit am europäischen Müll-Karussell mitdrehen.

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