Lebendig vergraben: Vier Welpen überlebten

Nachdem elf Hundewelpen in einem Wald bei Fürstenfeld lebendig begraben wurden, hat ein Schwammerlsucher die Tiere in einem Erdloch gefunden. Sechs hatten beim Fund noch geatmet - überlebt haben bis Montag nur vier.

Der Schwammerlsucher hatte die kleinen Hunde Freitagfrüh gegen 5.30 Uhr in dem Wald entdeckt und nach Wien zu Lisa Pitsch von der „Tierhilfe Lisa & Team" gebracht. Am Sonntag hatten noch fünf Tiere gelebt. Am Montag ist wieder ein Welpe verstorben, beklagt Lisa Pitsch von der Tierhilfe: „Um 2.00 Uhr in der Nacht war ich die Welpen füttern, da hat er noch getrunken - um fünf Uhr in der Früh wollte er nichts mehr und wie ich - um halb acht circa - reingekommen bin, war er schon tot.“

Pitsch appelliert nun an Tierärzte und die Bevölkerung, die Augen offen zu halten: „Jeder Tierarzt sollte schauen, ob einer mit einer Hündin kommt, die ein Gesäuge hat, wo keine Welpen sind.“

Anzeige „würde im Schreibtisch verschwinden“

Pitsch entschied sich dagegen, eine Anzeige gegen Unbekannt zu machen - sie „würde ohnehin im Schreibtisch verschwinden“, ist sie überzeugt. Ohne Anzeige oder Zeugen sei es für die Polizei jedoch schwierig, aktiv zu werden, so Polizeisprecher Markus Lamp: „Diesbezüglich ist natürlich auch dem Schwammerlsucher zu raten, sich bei der Polizei zu melden, damit wir Erkenntnisse erlangen und das weiterverfolgen können.“

Tierschutzombudsstelle will dranbleiben

Weiter dranbleiben wird laut Tierschutzombutzfrau Barbara Fiala Köck jedenfalls die Ombudsstelle für Tierschutz des Landes Steiermark. Seit April 2017 habe die Stelle auch weitreichendere Möglichkeiten, derartige Fälle zu verfolgen.

Denn durch eine Gesetznovelle ist es etwa möglich, Akteneinsicht bei diesen Fällen zu nehmen: „Wir, also die Tierschutz-Ombudspersonen haben durch diese Novelle auch was das Strafrecht, den Tatbestand der Tierquälerei, anlangt, Rechte bekommen in der Zusammenarbeit mit der Justiz“, so Fiala-Köck.

219 Fälle im Vorjahr

Im Jahr 2016 waren es sogar 219 Fälle, wo eine Verwaltungsübertretung begangen wurde bzw. zum Teil auch gerichtlich vorgegangen werden musste - das ist jedoch nur ein Teil aller steiermarkweiten Fälle. Selbst aktiv wird die Tierschutzstelle jedoch nicht, so Ombudsfrau Barbara Fiala-Köck: „Wir dürfen ja selber nicht kontrollieren, aber wir leiten die Anzeigen an die entsprechenden Bezirksverwaltungsbehörden weiter und ersuchen die Amtstierärztinnen und Amtstierärzte um entsprechende Kontrolle.“

Sie bittet alle, die nicht wissen, was sie mit ihren Tieren tun sollen: „Bitte holen Sie sich Hilfe! Unterstützung gibt es bei der Tierschutzombudsstelle, Unterstützung gibt es bei den Tierheimen des Landes Steiermark.“ Denn dieser sei nur einer von vielen Fällen, bei dem die Gesetze zum Thema Tierschutz verletzt wurden.

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