AK: Cybermobbing für viele Teil des Schulalltags

Mobbing gehört zum Schulalltag - so das erschreckende Ergebnis einer Studie, die die Arbeiterkammer Steiermark in Auftrag gegeben hat. Handy, Internet & Co. würden es demnach besonders einfach machen, andere zu mobben.

1.000 steirische Schüler von der Volksschule bis zu den Maturaklassen waren im Zuge der neuen Studie befragt worden. Dabei bestätigten mehr als 60 Prozent von ihnen, dass Mobbing zum Schulalltag gehöre. Am höchsten ist die Zahl der Mobbingfälle in der Unterstufe - hier geben 67 Prozent an, es gäbe Mobbingopfer in der Klasse.

Vor allem in der Pause

Vor allem in den Pausen und in der Freizeit komme Mobbing vor: Die Gemobbten fühlen sich verletzt, werden aggressiv und wütend, ziehen sich zurück, können nicht mehr so gut lernen – 2,3 Prozent denken sogar an Suizid.

Drei Stunden täglich im Internet

Cybermobbing spielt aber den ganzen Tag über eine Rolle - die zeitliche Komponente sowie die Anonymität des Internets seien zentrale Aspekte, so Claudia Brandstätter, Geschäftsführerin des Meinungsforschungsinstituts bmm: „Sowohl das Handy - zu mehr als 50 Prozent - als auch der gesamte Social-Media-Landscape machen es unheimlich leicht, so mehr als 60 Prozent der Befragten, dass man mobben kann. Es sind im Schnitt fast drei Stunden, die ein durchschnittlicher steirischer Schüler im Internet verbringt.“

Schüler spielen mit Smartphones

ORF

Anderssein und das Aussehen seien laut der Studie die Hauptgründe für Mobbing. Zwar werde Mobbing in 86,5 Prozent der Fälle von anderen bemerkt - trotzdem sei der Wunsch nach verstärkten Diskussionen zu diesem Thema bei den Befragten sehr hoch.

„Lehrkräfte brauchen Unterstützung“

Auf Bewusstseinsbildung setzt man daher auch bei der Arbeiterkammer Steiermark, schildert deren Präsident Josef Pesserl: „Die Lehrkräfte brauchen Unterstützung, die sind teilweise wirklich überfordert, sowohl zeitlich als auch inhaltlich. Da geht’s zum einen um den Ausbau der Schulsozialarbeit, aber auch Schulpsychologie. Es geht darum, dass in den Schulen Präventionsprogramme erarbeitet werden und, dass der Wechsel von Mobbingopfern einer Schule erleichtert werden soll.“

Neben der Studie arbeite die steirische Arbeiterkammer auch an einem neuen Workshop für Berufsschulen, einer Broschüre zum Thema Cybermobbing sowie einem Videoclip für Kinos.

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