Osteoporose: Ein Blutstropfen liefert Infos
Ziel des europäischen Forschungsprojekts mit Beteiligung der Med-Uni Graz ist ein funktionsfähiges Tischgerät, das wichtige Blutbestandteile messen kann - konkret werden Eiweißstoffe und auch genetische Informationen ausgelesen.
„Wobei wir zum einen Parameter extrahieren wollen, die wir schon gut kennen, die uns etwas aussagen über den momentanen Knochenstoffwechsel, und zum anderen aber auch Faktoren isolieren wollen, die wir teilweise noch nicht kennen“, so Projektleiter und Mediziner am LKH Graz, Hans-Peter Dimai: Hier handelt es sich um genetische Informationen, die ebenfalls mit der Erkrankung Osteoporose zusammenhängen sollen.
Testergebnisse innerhalb von zwei Stunden
Zuerst werden Eiweißstoffe und genetische Informationen in zwei getrennten Geräten ausgelesen. In zwei bis drei Jahren soll dieser Prozess aber in einem Gerät vereint werden, so Dimai. Die Ergebnisse des Tests sollen dann bereits nach zwei Stunden vorliegen, die der Eiweißstoffe sogar schon nach fünf Minuten.
Kleines Gerät - großer Nutzen
Die Einsatzgebiete für dieses Tischgerät sieht Dimai vor allem in Gesundheitszentren oder auch in Hausarztpraxen - dort können Patienten von einer schnellen Untersuchung besonders profitieren. Sollte die neue Messtechnik gut funktionieren, könne man sie aber auch in anderen Bereichen der Medizin einsetzen, so Dimai, denn das technische Prinzip kann für andere Blutbestandteile ebenso angewandt werden.
EU finanziert
Vier Millionen Euro Fördergeld bekommt das Forschungskonsortium von der EU. Acht internationale Einrichtungen - darunter die Med-Uni Graz - entwickeln gemeinsam die neue Technik. Förderbedingung: ein produktionsreifes Osteoporose-Messgerät.