Wahl 17: ÖVP auch in der Steiermark auf Platz eins

Die Nationalratswahl am Sonntag hat die Politlandschaft neu geordnet: Die ÖVP ist klar voran, die SPÖ auf Platz zwei, dahinter die Freiheitlichen. Die Steiermark liegt (fast) im Bundestrend.

Laut dem vorläufigen Endergebnis inklusive Briefwahlkarten kommt die ÖVP österreichweit auf 31,6 Prozent (+ 7,6 Prozentpunkte), gefolgt von der SPÖ mit 26,9 Prozent (+ 0,1) und der FPÖ mit 26,0 Prozent (- 5,5). NEOS bleibt mit 5,2 Prozent (+0,2) nahezu gleich.

Die Grünen verlieren stark und kommen nur mehr auf 3,8 Prozent und fallen damit aus dem Nationalrat - mehr dazu in Grüne haben kaum noch Chancen (news.ORF.at) -, die Liste Pilz erreicht hingegen aus dem Stand 4,4 Prozent - die Ergebnisse im Detail finden Sie hier.

Wahlergebnis

ORF/Sora

Die Steiermark (fast) im Bundestrend

In der Steiermark gab es exakt 969.653 Wahlberechtigte - 471.693 Männer und 497.960 Frauen, und sie haben die ÖVP auf Platz eins gewählt, dahinter die FPÖ und die SPÖ. Besonders auffallend ist auch hier das desaströse Abschneiden der Grünen mit nur 2,77 Prozent der Stimmen - mehr dazu in Die Ergebnisse in der Steiermark im Detail.

Vorläufiges Ergebnis Steiermark

ORF

An diesem vorläufigen Endergebnis ändern auch die letzten Wahlkarten, die am Donnerstag ausgezählt werden, nichts mehr.

ÖVP löste FPÖ als stimmenstärkste Kraft ab

Die Volkspartei ist damit in der Steiermark zum ersten Mal seit langem bei einer Nationalratswahl wieder die Nummer eins - dies war durch fast durchgängige Zugewinne in allen Landesteilen und fast allen Kommunen bedingt, teils waren die Gewinne zweistellig.

Graz allerdings blieb seinem Ruf als Stadt mit vielen Wechselwählern treu: Die SPÖ - erst im Februar aus dem Grazer Stadtsenat geflogen - wurde am Sonntag zur stärksten Kraft gewählt, die Grünen, bei der vergangenen Nationalratswahl noch auf Platz eins, fuhren dagegen ein Debakel ein - mehr dazu in Grünes Debakel & roter Aufstieg in Graz und in Grazer Wähler besonders wechselfreudig.

Ergebnis Graz

ORF/Sora

In der früheren steirischen Stronach-Hochburg Weiz waren 17,18 Prozent der Stimmen zu holen, da das Team Stronach nicht mehr zur Wahl angetreten ist. Die meisten dieser Wählerstimmen holte sich wohl die ÖVP, die aber hinter der SPÖ blieb - mehr dazu in ÖVP-Plus in Stronach-Hochburgen.

Im obersteirischen Mariazell und in Eisenerz, wo um die dortigen Spitalstandorte heftig gerungen wurde, haben die Wähler vor allem die ÖVP und die FPÖ gestärkt. Die SPÖ verlor in beiden Städten - vor allem in Mariazell - mehr dazu in Spitalsorte wechselten die Farbe.

Freude bei der FPÖ

Die Freiheitlichen konnten sich überhaupt die Hände reiben: In vier Bezirken erreichte sie den ersten Platz, in acht Bezirken den zweiten Platz. Nur weil das Grazer Ergebnis wohl hinter den Erwartungen blieb, blieb landesweit unter dem Strich der zweite Rang.

Katastrophenstimmung bei den Grünen

Bei den steirischen Grünen herrscht Katastrophenstimmung - in so gut wie jeder weiß-grünen Gemeinde wie besonders im vormals starken Bezirk Graz-Umgebung hatte man verloren, in manchen Bereichen so empfindlich, dass die Zahl der Stimmen ein- oder zweistellig war. In vielen Gemeinden kam die Liste Pilz - wenn auch auf geringem Niveau - immerhin auf das Doppelte und Dreifache der Grünen Resultate.

Für NEOS lief es bei hohem persönlichen Einsatz des Wahlkampfteams sehr gut: Fast überall überrundeten sie die Grünen, meist mit mehr als der doppelten Stimmausbeute - wie im Bund bedeutet das auch in der Steiermark Platz vier.

Zwischen Freude und Erschütterung

Entsprechend dem Ergebnis fielen auch die Reaktionen der steirischen Spitzenkandidaten sowie der steirischen Parteispitzen aus: Sie lagen zwischen „ganz großer Freude“ und Erschütterung und Trauer - mehr dazu in Die Reaktionen der Spitzenkandidaten und in So reagierte die steirische Landespolitik.

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