Wahl 17: Die Reaktionen der Spitzenkandidaten

Die Nationalratswahl hat der ÖVP den ersten Platz gebracht - sowohl national als auch in der Steiermark. Die steirischen Spitzenkandidaten der Parteien reagierten freudig bis erschüttert.

Die Nationalratswahl am Sonntag ordnet die österreichische Politlandschaft neu: die ÖVP klar voran, die SPÖ auf Platz zwei, die FPÖ auf Platz drei. Die Steiermark liegt (fast) im Bundestrend - mehr dazu in Wahl 17: ÖVP in der Steiermark auf Platz eins.

ÖVP: Große Freude bei Barbara Krenn

„Wir haben wirklich eine ganz große Freude, und ich freue mich wirklich, dass das Laufen sich ausgezahlt hat, und dass wir an Sebastian Kurz geglaubt haben, und dass das so aufgegangen ist“, sagte die steirische ÖVP-Spitzenkandidatin Barbara Krenn.

Gute Stimmung in der ÖVP-Parteizentrale

In der steirischen ÖVP-Zentrale war die Stimmung nach den ersten Hochrechnungen ausgelassen.

Auf die Frage, mit wem die ÖVP ihrer Meinung nach zusammenarbeiten solle, sagte Krenn: „Jetzt war einmal der Wähler am Wort, und da muss man einfach verhandeln - und das überlassen wir unserem Chef, dem Sebastian Kurz.“

SPÖ: Für Leichtfried „bitteres Ergebnis“

„Es ist ein bitteres Ergebnis. In der Steiermark konnten wir zulegen, aber insgesamt ist es sehr unerfreulich“, sagte der steirische SPÖ-Spitzenkandidat, Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. „Jeder weiß, dass unser Wahlkampf nicht optimal gelaufen ist. Meines Erachtens aber war Christian Kern hauptverantwortlich, dass wir jetzt noch die Chance haben, Zweiter zu sein“, so Leichtfried.

Nachdenkliche SPÖ

Die SPÖ hat bundesweit Platz eins verloren - auch in der Steiermark herrscht daher Nachdenklichkeit.

Kern solle „selbstverständlich“ bleiben, und: „Ich gehe davon aus, dass der Sieger den Regierungsbildungsauftrag bekommen, ich gehe davon aus, dass er mit uns sprechen wird. Natürlich ist die Vermutung, dass Schwarz-Blau schon länger geplant war“, so Leichtfried.

FPÖ: Amesbauer glücklich und mehr als zufrieden

Große Freude beim steirischen FPÖ-Spitzenkandidaten Hannes Amesbauer: „Sensationell, unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Wir sind sehr zufrieden, vor allem in der Steiermark. Ein deutlicher Zugewinn zu 2013, wo wir schon sensationell gut waren.“ „Es war das Ziel, so stark wie möglich zu werden, heute ist ein Tag zum Feiern. Möglicherweise bleiben wir auch vor der Sozialdemokratie, das hat es überhaupt noch nie gegeben“, so Amesbauer.

Feierstimmung auch bei der FPÖ

Auch wenn die FPÖ in der Steiermark diesmal nicht mehr auf Platz eins lag, so wurde doch gefeiert.

Das vor der Wahl erklärte Ziel, Platz eins in der Steiermark zu erreichen, wurde nicht erreicht - dazu Amesbauer: „Platz eins oder Platz zwei - das ist in Wahrheit powidl. Ich bin mit dem steirischen Ergebnis glücklich und mehr als zufrieden.“

Grüne: Schwentner erschüttert

Ganz anders die Stimmung bei den Grünen: „Das ist natürlich erschütternd, und ich bin sehr traurig über das Ergebnis“, sagte die steirische Spitzenkandidatin der Grünen, Judith Schwentner, „und jetzt werden wir es verdauen müssen.“

Das Thema Peter Pilz habe den Wahlkampf der Grünen bestimmt. „Trotzdem bin ich sehr enttäuscht, weil wir alle drauf gesetzt haben, dass Klimaschutz, Umweltschutz und Menschenrechte eine Stimme im Parlament brauchen, und das ist das Enttäuschende daran, dass das nicht genügend Rückhalt gefunden hat in der Bevölkerung“, so Schwentner. „Wir werden die Fehler bei uns suchen, wir werden analysieren - und, ja, das ist ein trauriges Ergebnis.“

Grüne und NEOS über das Wahl-Resultat

Bei NEOS und den Grünen war die Stimmung - den Ergebnissen entsprechend - unterschiedlich.

NEOS: Für Griss Ergebnis „ganz toll“

NEOS-Listenzweite Irmgard Griss freute sich über eine „super Leistung“ ihrer Partei: „Wir sind sicher drinnen, das ist sehr schön“, sagte sie in einer ersten Reaktion. Die ehemalige Präsidentschaftskandidatin und Höchstrichterin geht auch davon aus, ihr Mandat im Hohen Haus anzunehmen.

„NEOS sind ja doch eine junge Partei“, merkte Griss an, wonach die Pinken den Wiedereinzug in den Nationalrat geschafft haben dürften - „das ist schon toll“. In ihrer Heimatstadt Graz freute sie sich über „ein kleines Plus“.

KPÖ: „Nichts Gutes“

„Das vorläufige Endergebnis der Nationalratswahl bedeutet für die arbeitenden Menschen in Österreich, für den Sozialstaat und die Neutralität, nichts Gutes“, hieß es von der steirischen KPÖ-Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler.

„Egal, wie die Regierung konkret aussehen wird, eines ist sicher: Es wird massive Einschnitte ins Sozialsystem und die Rechte der arbeitenden Menschen geben. Banken und Konzerne können über das Wahlergebnis jubeln. Vielen Menschen in Österreich stehen harte Zeiten bevor. Auch wenn das Ergebnis für uns nicht erfreulich ist, wir werden an ihrer Seite stehen und auch nach der Wahl nicht vergessen, was wir vorher versprochen haben“, so Klimt-Weithaler.

Zwischen Freude und Erschütterung

Entsprechend dem Ergebnis fallen auch die Reaktionen der steirischen Parteispitzen aus: Sie liegen zwischen „ganz großer Freude“ und Erschütterung und Trauer - mehr dazu in So reagierte die steirische Landespolitik.

Die Nationalratswahl im Liveticker

Bei strahlendem Sonnenschein waren insgesamt rund 6,4 Mio. Österreicher aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. ORF.at berichtet in Text, Bild und Video - mehr dazu im news.ORF.at-Wahlticker.

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