Grazer Forscher untersuchen Gen-Teamwork
Bisher ist nämlich weitgehend unklar, welche der unzähligen Veränderungen der DNA-Sequenz tatsächlich krankheitsfördernd bzw. die entscheidenden Akteure im Krankheitsprozess sind - genau das wollen die Forscher aus Graz und Berlin herausfinden.
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„Tatsächlich weisen Individuen unglaublich viele kleine genetische Variationen auf. Langfristiges Ziel ist, herauszufinden, welche konkreten Effekte die Unterschiede im Genom haben und welche Variationen nicht entscheidend sind“, schilderte Ulrich Stelzl vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Graz am Dienstag in einer Mitteilung anlässlich seiner jüngsten Publikation im Fachmagazin „Nature Methods“.
Gene als Teamplayer
Gemeinsam mit Berliner Kollegen wurde eine Methode entwickelt, um jene „Player“ zu identifizieren, die zur Entstehung von Krankheiten beitragen können. Dabei machten sich die Forscher die grundlegende Eigenschaft von Genen zunutze, dass diese im „Team“ arbeiten: in Protein-Netzwerken. Dabei wird das sogenannte Hefe-2-Hybrid-System angewandt, um große Genbanken durchforsten. Ziel ist es herauszufinden, ob bestimmte Proteine miteinander interagieren, bzw. durch welche Sequenzveränderungen das Teamwork gestört wird.
Neue Möglichkeiten zur Bekämpfung von Krankheiten
Unter den vielen veränderten Genen sollen jene gefunden werden, die sich besonders gut für die künftige Entwicklung von Therapien eignen könnten. Die Forschungsarbeiten hatten am Berliner Max-Planck-Institut ihren Ausgang genommen. Nach dem Umzug der Forschungsgruppe an die Uni Graz wurde das Projekt in der Steiermark weitergeführt und abgeschlossen.