Keuchhusten auf dem Vormarsch
Fast ein Drittel aller österreichweiten Keuchhustenfälle wird in der Steiermark gemeldet; nur Tirol und Salzburg haben ebenfalls verhältnismäßig hohe Zahlen, heißt es von der Impfstelle des Landes Steiermark.
Warum die Steiermark auf Platz eins ist, ist unklar. Marianne Wassermann-Neuhold von der Landesimpfstelle mit einem Erklärungsversuch: „Ob das einfach mit einer traditionell bedingten verbesserten Meldemoral der Ärzte zu tun hat, oder womit es sonst zusammenhängen könnte, das wissen wir nicht. Das AGES-Zentrum für Infektionsepidemiologie wird sich das auch genauer anschauen, warum das so ist.“ Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) - eine private Institution - untersucht nun also dieses Phänomen im Auftrag des Bundes.
Mehr Fälle im Winter
Studien sollen der Frage, warum die Steiermark besonders betroffen ist, auf den Grund gehen, so Wassermann-Neuhold. Auch im internationalen Vergleich sei die Erkrankung auf dem Vormarsch.
Der langjährige Vergleich zeigt, dass im Winter die Zahl der Erkrankungen steigt: „Wir haben auch in den Sommermonaten Keuchhustenfälle - in den meisten Jahren ist es aber doch so, dass es eine Betonung der Wintermonate gibt“, so Wassermann-Neuhold.
Impfung bester Schutz
Besten Schutz gegen einen Ausbruch der Erkrankung bietet eine Impfung, so die Expertin, der Impfstoff ist jedoch immer wieder knapp. Das gilt derzeit etwa für das Vierfachserum: „Das ist die Kombination Diphterie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung. Die ist außer für Schulimpfungen nicht erhältlich. Den Dreifachimpfstoff Diphterie, Tetanus, Keuchhusten gibt es zur Zeit bei uns in der Impfstelle aber schon.“ Der Impfschutz sollte auch immer wieder aufgefrischt werden, da angenommen wird, dass sich der Keuchhustenerreger regelmäßig verändert.