KAGes will auf Demenz-Prävention bauen

Die steirische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) will sich in Zukunft vermehrt den Demenz- und Delir-Patienten widmen und diese gezielter betreuen. Außerdem sollen verstärkt Präventionsmaßnahmen gesetzt werden.

Österreichweit haben etwa 100.000 Menschen Demenz. Symptome sind Einschränkungen im Denkvermögen, bei der Orientierung oder auch Probleme bei der Ausdrucksfähigkeit. Diese Erkrankung wird künftig immer mehr Menschen betreffen, so Reinhold Schmidt, Vorstand der Abteilung für Neurogeriatrie am LKH Graz: „Durch den exponentiellen Anstieg der Alterspyramide wird es letztlich so sein, dass jeder dritte Mann und jede zweite Frau in 20 bis 30 Jahren sozusagen innerhalb ihrer Lebensspanne dement sein wird.“

Ausbildung von Pflegekräften

Seit 2014 arbeitet die KAGes nun an einem Projekt, das die heimischen Krankenhäuser Demenz-fit machen soll. Hier gehe es vor allem um das Pflegepersonal. „Wir sind dabei, Experten in der Pflege auszubilden, die dann in einem Multiplikatorensystem die Kollegen in der Praxis weiterschulen, was über die normalen Ausbildungsinhalte der Grundausbildungen hinaus geht“, schildert Brigitte Walzl vom KAGes-Pflegemanagement.

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ORF

Die Inhalte umfassen medizinische, pflegerische aber auch rechtliche Themen. Bei Neubauten und Renovierungen sollen auch bauliche Maßnahmen den Krankenhaus-Aufenthalt für Demenz- und Delir-Patienten einfacher gestalten. So sollen Farbmarkierungen in den Bädern etwa Waschbecken sichtbarer machen.

Prävention entlastet Personal

Die präventiven Maßnahmen würden jetzt zwar Zeit kosten, langfristig das Pflegepersonal aber entlasten, so KAGes-Chef Karlheinz Tscheliessnigg. Krankenanstalten aus anderen Bundesländern und auch aus Deutschland haben bereits Interesse am steirischen Demenz-Projekt bekundet, so die Mitwirkenden.

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