Immer mehr Pflegekräfte aus dem Ausland

Die Pflege im Alter beschäftigt immer mehr Menschen - viele wollen zu Hause betreut werden. So hat sich in der Steiermark die Zahl der 24-Stunden-Pflegekräfte aus dem Ausland innerhalb der letzten vier Jahre mehr als verdoppelt.

Derzeit ist jeder fünfte Steirer über 65 Jahre alt, 2050 wird es schon fast jeder dritte sein - mehr dazu in Pflegekosten in der Steiermark steigen rasant (5.7.2017). Doch je älter wir werden, desto mehr Hilfe brauchen wir - und da die Unterbringung in einem Pflegeheim teuer ist und viele Menschen im Alter nicht von zu Hause weg wollen, boomt die 24-Stunden-Betreuung.

Pflege

ORF

Die Pflege im Alter wird zu einer großen Herausforderung unserer Gesellschaft. Ein Weg, damit umzugehen, ist die 24-Stunden-Pflege zu Hause, für die sich immer mehr Menschen entscheiden

15.500 selbstständige Betreuer

Hatten 2008 gerade 18 Pflegerinnen ein Gewerbe in der Steiermark angemeldet, waren es 2013 schon 7.500 - und bis heute hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt: Rund 15.500 sogenannte „selbstständige Personenbetreuer“ sind derzeit gemeldet. Nicht einmal zwei Prozent von ihnen kommen aus Österreich, sondern vor allem aus Rumänien, der Slowakei oder Kroatien, aber auch aus Ungarn, Polen oder Bulgarien.

Der zuständige Vertreter aus der Wirtschaftskammer, Andreas Herz, erklärt: „Die Personenbetreuerinnen, die jetzt zu uns kommen, kommen deswegen zu uns, weil sie in Österreich ein vielfaches Einkommen lukrieren können wie in ihrem eigenen Land.“ Um sich anzumelden, müssen sie übrigens keine Ausbildung nachweisen, allerdings müssen sie hier wie jede andere Firma Steuern und Sozialleistungen bezahlen.

Mehrsprachiger Gewerbeschein und Gratis-Hotline

Für die 24-Stunden-Betreuung werden im Schnitt 2.000 bis 2.500 Euro im Monat bezahlt; ein Teil der Frauen wird über Agenturen vermittelt, ein Teil vermittle sich selbst, so Herz. Bei der Wirtschaftskammer reagiere man auf die starke Nachfrage nach dem Gewerbeschein in verschiedensten Sprachen: „Wir decken im Moment schon fast alle Muttersprachen ab - das betrifft aber auch die Homepage, die Verträge, die ganzen Unterlagen - und das ist schon ein wesentlicher Teil.“

Nun soll laut Herz auch österreichweit eine mehrsprachige Gratis-Hotline für die 24-Stunden-Betreuer eingerichtet werden. Außerdem fordert man von der Politik, dass sie diese Art der Betreuung mehr fördere - immerhin steige die Nachfrage stetig.

Link: