Vor Wintersaison: Zu wenige Saisonkräfte

Alle Jahre wieder stehen steirische Gastronomen kurz vor Beginn der Wintersaison vor dem Problem, dass ihnen Kellner und Köche fehlen. Viele müssen sogar ihr Angebot kürzen, weil sie kein Fachpersonal finden.

Winterurlauber mit der herrlichen, steirischen Landschaft einzukochen ist wohl kein Problem, sie auch kulinarisch zu verwöhnen dagegen immer häufiger: Bis zu 800 Kellner, Köche und Küchenmitarbeiter fehlen noch für die heurige Wintersaison. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren im steirischen Wintertourismus 2.000 Saisonarbeiter tätig.

Koch und Kellner sollen Mangelberufe werden

Arbeitslose Fachkräfte aus Österreich gibt es im Winter vor allem in Wien - doch ihr Wohnort ist zu weit weg vom Arbeitsplatz, die Vermittlung über das AMS also kaum möglich. Die Wirtschaftskammer fordert daher von der Politik, die Berufe Koch und Kellner auf eine Mangelberufsliste zu setzen - damit könnten mehr Menschen aus Drittstaaten wie etwa der Ukraine saisonal in Österreich arbeiten, sagt Franz Perhab von der Wirtschaftskammer: „Es ist zwar nur ein Teil der Lösung, aber es würde die Probleme verringern. Denn es gibt immer wieder Betriebe, die in der Hauptsaison ihre Kapazitäten nicht mehr fahren können, die mit der A-la-carte-Küche aufhören oder die ihre Küchenzeiten drastisch reduzieren.“

Letzte Hoffnung: Spanien

Während Nächtigungs- und Urlauberzahlen in der Steiermark steigen, fehlen seit gut zehn Jahren immer mehr Mitarbeiter - die europäischen Alpenländer buhlen regelrecht um Saisonkräfte -, in der Region Dachstein kamen im Vorjahr rund 40 Prozent der Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland, erklärt Perhab: „Darüber hinaus sind wir in allen EU-Ländern auf Berufsmessen aktiv. Die letzte Möglichkeit, die wir jetzt noch versuchen, ist mit Spanien.“

Imagekiller Arbeitszeiten

Bezahlung, Kost und Logis sowie Zusatzleistung großer Hotels seien attraktiv; was aber am Image der Köche und Kellner kratzt, sind die Arbeitszeiten: „Was man nicht wegdiskutieren kann, sind diese Wochenend- und Feiertagsbeschäftigungen, wo die Masse der österreichischen Jugendlichen gewohnt ist, dass man freihat“, sagt Perhab.

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