Zwei Menschen in Stiwoll erschossen

Ein 66-Jähriger soll am Sonntag in Stiwoll im Bezirk Graz-Umgebung ein Blutbad angerichtet haben: Zwei Menschen wurden erschossen, eine Frau schwer verletzt. Der Mann ist auf der Flucht, nach ihm wird gefahndet.

Der Mann aus dem Bezirk Graz-Umgebung dürfte in der Früh mit einem Gewehr einen 64-jährigen Mann und eine 55-jährige Frau getötet haben: „Sie waren Nachbarn, aber höchstwahrscheinlich nicht verwandt“, so Polizeisprecher Leo Josefus. Außerdem schoss er eine 68-jährige Nachbarin nieder - sie überlebte schwer verletzt.

Die drei angeschossenen Personen hatten sich vor der Tat im Freien aufgehalten. Der mutmaßliche Schütze soll aus dem Hinterhalt aus einem Nebengebäude auf sie geschossen haben - die drei Opfer dürften von dem Angriff völlig überrascht worden sein. Die betroffene Familie wird von einem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.

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Bluttat in Stiwoll

ORF-Steiermark-Reporter Helmut Schöffmann war am Tatort in Stiwoll und sprach dort mit den ermittelnden Polizisten.

Fahndung nach Kleintransporter

Der Verdächtige ist seither auf der Flucht, derzeit läuft eine großangelegte Fahndung nach seinem weißen Kleintransporter.

Das Fluchtfahrzeug

Polizei

Der gesuchte Täter

Polizei

Der gesuchte Mann

Die Fahndung wurde mittlerweile auf den gesamten Schengen-Raum ausgeweitet, läuft aber, wie die Polizei betonte, auch im Umfeld des Tatorts - die Bevölkerung wird um Wachsamkeit gebeten: „Die Fahndung geht weiter, bis wir ihn haben. Das Gefährdungspotenzial jetzt zu beurteilen, ist eher unseriös, aber er ist bewaffnet, und man geht von einer Gefährdung aus“, so Josefus. Zivilstreifen, Standortkontrollen und Cobra sind im Einsatz, um den 66-Jährigen zu finden - Hinweise gibt es bisher aber noch keine, die Polizei schließt auch einen Suizid nicht aus. Aus Sicherheitsgründen bleiben am Montag in Stiwoll Kindergarten und Volksschule geschlossen.

Mögliches Motiv: Streit um Grundstück

Motiv könnte ein Streit um ein Grundstück gewesen sein, sagte Josefus: „Das Landeskriminalamt hat die Erhebungen übernommen, die Befragungen sind im Laufen. Es steht ein Nachbarschaftsstreit im Raum, was aber wirklich zu dieser Handlung geführt hat, das können dann nur die Einvernahmen klären.“

Den Konflikt mit seinen Nachbarn soll es schon länger geben, am Sonntag dürfte er eskaliert sein. Zudem soll sich der 66-Jährige dem Vernehmen nach immer wieder als Opfer des Staates und der Justiz gesehen haben.