TU Graz bekommt neue Christian-Doppler-Labors

Für Hochleistungslegierungen und die Regelung von Prüfständen sind am Dienstag an der Technischen Universität Graz zwei neue Christian-Doppler-Labors eröffnet worden. Damit verfügt die TU nun über fünf CD-Labors.

Christian-Doppler-Labors:

In CD-Labors kooperieren Wissenschaftler mit Unternehmen im Bereich anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Die Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Firmen gemeinsam finanziert, wichtigster Fördergeber ist das Wirtschaftsministerium. An der TU Graz sind nun fünf CD-Labors angesiedelt.

Wie fest, mechanisch belastbar und hitzebeständig eine Legierung im Hochleistungsbereich - beispielsweise eine Turbinenschaufel - ist, hängt wesentlich von den Belastungen in ihrem Herstellungsprozess ab. Für das Design von Hochleistungslegierungen mittels thermo-mechanischer Prozesstechnik wurde am Dienstag ein neues Christian-Doppler-Labor eingerichtet - geleitet von Maria Cecilia Poletti.

Herstellungsphänomene erforschen

Das Team um die Materialforscherin am Institut für Werkstoffkunde, Fügetechnik und Umformtechnik, will im Zuge der kommenden sieben Jahre die physikalischen Phänomene, die speziell während der Herstellung und in der Anwendung von Nichteisenlegierungen wie etwa Titan-, Nickel- oder Aluminiumlegierungen vorkommen, erforschen.

Lunghammer/TU Graz

Lunghammer/TU Graz

Cecilia Maria Poletti mit ihren Mitarbeitern

Unternehmenspartner sind der Metallproduzent Nemak mit Sitz in Mexiko und Linz sowie die Kapfenberger Böhler Schmiedetechnik. Die Firmenpartner und die Christian-Doppler-Gesellschaft investieren rund drei Millionen Euro in das CD-Labor.

Fokus auf Regelung komplexer Prüfstände

Ebenfalls neu an der TU Graz ist das CD-Labor für modellbasierte Regelung komplexer Prüfstandsysteme unter der Leitung von Martin Horn. Die Grazer Forscher wollen den Fokus auf die Regelung komplexer Prüfstände für die Automobilindustrie und Hochvolt-Batteriesimulatoren, wie sie die Grazer Firma Kristl, Seibt & Co GmbH entwickelt, legen. Weiters befasst sich das Labor mit der Überprüfung des Reinigungsprozesses von Wafer-Scheiben für die Halbleiterindustrie.

Schon kleinste Staubteilchen können die Struktur der Scheiben zerstören und die Wafer unbrauchbar machen, daher werden sie in speziellen Anlagen zigmal mit verschiedensten Chemikalien und Temperaturen gereinigt, teilte die TU Graz mit. Die Lam Research AG in Villach produziert und entwickelt solche hochkomplexen Reinigungsanlagen für die Halbleiterindustrie und hat sich als Unternehmenspartner in das CD-Labor eingeklinkt.

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