Neues Krematorium in Kalsdorf geplant

Feuerbestattungen boomen in der Steiermark: In Graz sind es drei Viertel aller Verstorbenen, am Land 30 bis 50 Prozent. Dieses Pensum ist schwer zu bewältigen, was sich aber schon bald ändern soll.

Ein dritter Krematoriumsofen für die Grazer Feuerbestattung, ein neuer Standort in Leoben - mehr dazu in Niklasdorf: Bau eines Krematoriums geplant (18.8.2017) - und ein neues Krematorium in Kalsdorf sollen errichtet werden - eine Reaktion der Bestatter auf die steigenden Zahlen. Auch ein privates Grazer Bestattungsunternehmen steht nach eigenen Angaben kurz vor der Fertigstellung eines Krematoriums in Nestelbach bei Graz.

Eröffnung Herbst 2018

Das neue Krematorium in Kalsdorf wird hauptsächlich von der Bestattung Kärnten GmbH - Inhaber sind die Stadt Villach und die Klagenfurter Stadtwerke - betrieben. Geschäftsführer Andreas Waldherr zum neuen Projekt im steirischen Kalsdorf: „Das Projekt ist fertig bewilligt, die Auschreibungen erfolgen für die Gewerke. Der Leitungsbau beginnt noch heuer für die notwendige Infrastruktur, und die Eröffnung wird voraussichtlich im nächsten Jahr im Herbst stattfinden.“

Für - laut eigenen Angaben - Österreichs zweitgrößten Bestatter ist die Steiermark kein neuer Markt: „Wir sind tätig von Graz, Gratkorn, Knittelfeld, Leoben über den ganzen Zentralraum Kärntens.“ Ideen für weitere Krematoriumsstandorte in der Steiermark sind nicht ausgeschlossen: „Jetzt kümmern wir uns um Kalsdorf, und dann werden wir weitersehen“, so Waldherr.

Hohe Baukosten

Ursprünglich geplant wurde das Krematorium in Kalsdorf von der privaten Bestattung Wolf - sie brauchte allerdings Investoren, da die Baukosten für Krematorien sehr hoch sind - so werden etwa am Standort in Kalsdorf vier Millionen Euro investiert, so Waldherr. Eine Bürgerinitiative gegen den Bau - wie in der Vergangenheit etwa in Gössendorf - gibt es in Kalsdorf nicht, sagt der zweite Vizebürgermeister, Christian Konrad.

Ende nächsten Jahres könnte es dann also fünf Krematorien in der Steiermark geben - zum Vergleich: In Kärnten gibt es derzeit nur eines. Laut der Bestattung Graz beträgt die Wartezeit für eine Einäscherung derzeit eine Woche bis zehn Tage.

Trend zu „Eventbestattungen“

Das Gedenken an die Verstorbenen gehört zum ältesten religiösen Verhalten der Menschen. Viele Kulturen brachten die unterschiedlichsten Bestattungsrituale hervor. Momentan wird der Trend zu nicht kirchlichen „Eventbestattungen“ immer stärker - mehr dazu in Kirchliches Begräbnis versus „Eventbestattung“ (religion.ORF.at).