Metaller: Gewerkschaft droht mit Streiks

In den Lohnverhandlungen bei den Metallern kommt es jetzt hart auf hart: Nachdem die Verhandlungen in der Nacht auf Dienstag erfolglos abgebrochen wurden, macht die Gewerkschaft nun mit ihrer Streikdrohung ernst.

Im Laufe eines 16-stündigen Verhandlungsmarathons hatten die Arbeitgeber zuletzt ein Plus von 2,5 Prozent angeboten, die Gewerkschaft hatte noch drei Prozent mehr Gehalt gefordert.

Ringen um Metallerabschluss

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/WIFO/Verhandler

Nun holten sich die Metaller bei einem außerordentlichen ÖGB-Vorstand am Dienstag die Zustimmung für Kampfmaßnahmen, bestätigt ÖGB-Chef Erich Foglar: Die Wirtschaftslage sei außerordentlich gut, die Forderungen der Gewerkschaft durchaus berechtigt - mehr dazu in Ultimatum an Arbeitgeber (news.ORF.at).

„Gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen“

Andreas Martiner, Vorsitzender der Produktionsgewerkschaft in der Steiermark, sagt, die Gewerkschaft bleibe aufgrund des Scheiterns bei ihrer ursprünglichen Forderung nach vier Prozent, ab Mittwoch würden bei Betriebsversammlungen Kampfmaßnahmen - die man, so Martiner, auch Streik nennen könnte - beschlossen: „Es steht fest, dass wir in den Versammlungen Beschlüsse fassen und ab nächster Woche von Dienstag bis Donnerstag gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen in den einzelnen Betrieben abhalten werden, wenn es bis Montag zu keinem Ergebnis kommt.“

Metaller

APA/dpa/Patrick Pleul

Die Metaller bleiben bei ihrer Forderung nach mehr Gehalt

Die Arbeitgeber-Vertreter bedauerten den Abbruch bei einer Pressekonferenz in Wien. Streiks wären unangebracht, so Arbeitgebervertreter Veit Schmid-Schmidsfelden - man sei gar nicht weit voneinander entfernt gewesen: „Die Gewerkschaften haben für Kollektivvertrag und für Ist-Löhne drei Prozent gefordert, wir haben 2,5 Prozent geboten. Ich weiß nicht, ob für die Differenz tatsächlich die Androhung von Streiks die richtige Antwort ist.“

„Sozialpartner schwer beschädigt“

Laut Fachverbandsobmann Christian Knill, Chef der steirischen Knill-Gruppe, hätten die Gewerkschaften die Sozialpartner schwer beschädigt. Der Fachverband werde allen Mitgliedsbetrieben voraussichtlich eine Empfehlung zu einer freiwilligen Erhöhung der Löhne und Gehälter aussprechen; die Geltung des Kollektivvertrags sei davon nicht beeinflusst - er bestehe unabhängig von einer künftigen Einigung über die KV-Entgelte in vollem Umfang weiter, so Knill.

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