Polizisten an IS verraten: Sieben Jahre Haft

Ein 28-jähriger Iraker ist am Dienstag in Graz zu sieben Jahren Haft verurteilt worden: Er soll Polizisten an die Terrormiliz Islamischen Staat (IS) verraten haben. Der Beschuldigte bestritt die Vorwürfe, wurde aber von Zeugen belastet.

Die Staatsanwaltschaft warf dem Angeklagten vor, als eine Art Geheimagent Informationen an den IS weitergegeben zu haben; zudem soll er die terroristische Vereinigung finanziell unterstützt haben.

„Hochbrisanter Prozess“

Der Richter sprach beim Prozessauftakt Mitte Oktober von einem „hochbrisanten Prozess“: „Kaum ein Zeuge wollte freiwillig herkommen.“ Zeugen hätten Angst um sich selbst und um ihre Angehörigen, manche seien „plötzlich erblindet und kommen nicht, um auszusagen“, fuhr der Richter fort - mehr dazu in Mutmaßlicher IS-Geheimagent vor Gericht (19.10.20187).

Von Zeugen schwer belastet

Der Beschuldigte bestritt, etwas mit den Drohungen zu tun zu haben: Weder er noch jemand aus seiner Familie gehöre dem IS an. Ein Zeuge gab - getrennt vom Angeklagten befragt - an, dass der 28-Jährige sehr wohl ein Terrorist sei. Das wisse der Zeuge von seinen Bekannten und Verwandten in Mossul. Der Angeklagte habe Leute verraten und erpresst: „Er hat Polizisten im Irak verraten. Die wurden alle vom IS verschleppt und umgebracht“, sagte der Zeuge vor dem Schöffengericht.

Dienstagabend wurde der Mann zu sieben Jahren Haft verurteilt, das Urteil ist nicht rechtskräftig.