Pistenmaut für Tourengeher?

Mit der Wintersaison beginnt in den steirischen Bergen auch wieder die Zeit der Tourengeher. Für sie gibt es heuer neue Regeln, Verbote und Kosten, wenn sie sich nicht daran halten. Auch eine Pistenmaut wird diskutiert.

55.000 Steirer geben sich jeden Winter dem Tourengehen hin, Tendenz steigend. Gibt es im freien Gelände aber wenig Schnee, zieht es viele Tourengeher in die Skigebiete. Um Konflikte zwischen den Wintersportlern die bergauf und jenen, die bergab wollen, zu vermeiden, reagieren viele steirische Skigebiete mit Regeln.

Nein zu genereller Pistenmaut

Tourengeher sind die schlimmeren Mountainbiker, heißt es hinter vorgehaltener Hand bei den Liftbetreibern. Doch alle sind sich einig: die überwiegende Mehrheit hält sich an die Vorgaben. Tourengeher sind auch Wintersportler, die meist auch gerne Skifahren, also eine Zielgruppe, auf die man nicht verzichten möchte. Zu Konflikten kommt es meist nur, wenn sie der Schneemangel auf die präparierten Pisten treibt.

Eine generelle Pistenmaut lehnt Norbert Hafner vom Alpenverein Steiermark ab: „Für uns ist es vollkommen legitim, dass es Parkplatzgebühren gibt, weil da ja auch ein Aufwand entsteht für die Pistenbetreiber. Einen Eintritt für die Pisten zu bezahlen, das käme einem Eintritt in die Natur gleich und das lehnen wir als Alpenverein ab.“

Wo ist das Tourengehen verboten?

Auf der Tauplitz und am Hauser Kaibling ist das Tourengehen auf den Pisten generell verboten. Die Hochwurzen und der Dachstein sind frei begehbar. Am Kreischberg müssen Tourengeher ein Bergticket für etwa sieben Euro lösen und können dann ab der Mittelstation aufsteigen, auf vorgegebenen Routen. Am Galsterberg werden Tourengeher mit fünf Euro zur Kassa gebeten, dafür passt die Infrastruktur, so Liftbetreiber Georg Bliem. „Wir haben auf der Hochwurzen und am Galsterberg sogar eigene Spuren geschaffen, wir schauen auch, dass das Parkplatzmanagement funktioniert. Das sind Dinge, die wichtig sind, es braucht gewisse Regeln.“

Tourengeher im Einklang mit der Natur

Auch für das freie Gelände geben immer mehr Waldbesitzer Regeln vor, zum Schutz der Pflanzen und Tiere, schildert Karl Jäger, Forstverwalter in Trieben. „Wir versuchen, in Form von Informationstafeln, Foldern und auch Internetkarten die Tourengeher auf bestimmte Routen und Flächen zu beschränken und dafür andere Flächen, die vom Wild als Einstand angenommen werden, frei zu halten.“

Generell gilt: wer sich an die Regeln hält, kann das Tourengehen nicht nur im Einklang mit der Natur genießen, sondern schützt auch andere Wintersportler und vor allem sein eigenes Leben.

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