Hackgut, Holz und Pellets günstigste Brennstoffe

Pünktlich zur Heizsaison hat die steirische Landwirtschaftskammer ein Ranking über die Preise für Brennstoffe erstellt: Pellets, Hackgut und Holz fielen dabei am günstigsten aus.

Quadratische Holzscheite

ORF

Wichtige Fragen beim Brennholzkauf:

Ist das Holz aus der Region? Liegt der Wassergehalt unter 20 Prozent, da nur dann die Bezeichnung „trocken“ zulässig ist? Umfasst die Lieferung 100 Prozent Hartholz? Wurde das Brennholz mindestens zwei Jahre fachgeregt gelagert? Ist das Brennholz frei von Schimmel und Pilzen? Beträgt das Verkaufsmaß wirklich einen Raummeter?

Rund 200.000 Haushalte heizen in der Steiermark mit Holz, etwa 115.000 mit Heizöl, 45.000 Haushalte setzen auf Erdgas. „Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus (170 m²) mit einer Heizlast von 21 Kilowatt und einem Wärmebedarf von 27.300 Kilowattstunden betragen die Brennstoffkosten 916 Euro für Hackgut, 1.233 Euro für Brennholz und 1.439 Euro, wenn mit Pellets geheizt wird“, rechnen die Energieexperten der Landwirtschaftskammer, Christian Metschina und Klaus Engelmann, die günstigsten Brennstoff-Varianten vor.

Fossilbrennstoffe doppelt so teuer

Heizöl werde dagegen immer teurer. So müssen Ölheizer mit einem Anstieg von 11,2 Prozent bei den Brennstoffkosten im Vergleich zum Vorjahr rechnen: 2.051 Euro kostet es derzeit, ein Einfamilienhaus mit Heizöl zu beheizen, 1.930 Euro machen die Brennstoffkosten bei Erdgas aus. Damit sind die Brennstoffkosten der Fossilbrennstoffe doppelt so teuer wie Holz.

Hierbei sollte man sich laut Landwirtschaftskammer vor Sonderangeboten vieler Baumärkte hüten, die sich bei genauem Nachrechnen als Kostenfallen entpuppen könnten: Verkauft wird meist importiertes und bewusst unzureichend deklariertes Holz, das einen wesentlich schlechteren Brennwert aufweist als heimisches Qualitätsbrennholz.

Brennstoff-Ranking

Statistik Austria, E-Control, LKÖ, AK, propellets, Umweltbundesamt

Auch die Rechnung um Luftwärmepumpen ging im Praxisbeispiel der Landwirtschaftskammer nicht auf: Mit 1.769 Euro liegt die Luftwärmepumpe kostenmäßig deutlich über den erneuerbaren Energien. Und wenn die heimische Stromproduktion im Winter sinkt, müssen große Mengen an Kohle- und Atomstrom importiert werden.

"Richtig heizen – Von Haus aus ein Gewinn“

Das richtige Heizverhalten, die richtige Heizungseinstellung oder eine neue Heizungsanlage bringen nicht nur eine Kostenersparnis, Komfort und Behaglichkeit, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz - mit der Aktion „Richtig heizen – Von Haus aus ein Gewinn“ will das Land Steiermark Bewusstsein dafür schaffen.

Holz bei Gesamtrechnung auf Platz 1

Betrachtet man die Gesamtrechnung, liegt Holz auch hier - trotz höherer Anschaffungskosten - auf dem ersten Platz: So liegen die mittleren jährlichen Gesamtkosten einer Scheitholzanlage bei 2.434 Euro, für Heizöl bei 3.135 Euro und für Gas bei 2.994 Euro.

Bei den fossilen Heizsystemen sind die umweltrelevanten Kosten für den Ausstoß fossiler, klimaschädlicher Treibhausgase übrigens noch nicht eingerechnet: 8.986 Kilo CO2 blasen Ölheizer pro Saison und Heizsystem jährlich in die Atmosphäre, 6.545 Kilo sind es bei Gasheizern und immerhin noch 3.687 Kilo bei der Erdwärmepumpe. Im Vergleich dazu sind es bei Brennholz nur 767 Kilo.

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