Prozess um gestohlene Bagger vertagt

Weil sie von Baustellen im Großraum Graz und in der Südsteiermark Bagger im Wert von 700.000 Euro gestohlen haben sollen, mussten sich am Montag in Graz zwei Männer vor Gericht verantworten - der Prozess wurde vertragt.

Die zwei Angeklagten sollen Mitglieder einer Bande sein und sich auf den Diebstahl von Baumaschinen spezialisiert haben. Sie bekannten sich zu Beginn der Verhandlung am Montag teilweise schuldig. Hauptangeklagt ist ein 57 Jahre alter, einschlägig vorbestrafter Mann aus Kroatien.

Beute auf Lkw verladen und nach Slowenien gebracht

Er wurde bereits in Deutschland und in Slowenien wegen Baggerdiebstählen verurteilt. In der Steiermark soll er laut Anklage seit September des Vorjahres bis heuer April insgesamt elf Mal zugeschlagen haben.

Gemeinsam mit dem Mitangeklagten, einem 46-jährigen ebenfalls vorbestraften Landsmann, soll er vorwiegend Bagger, die in der Regel weitgehend ungesichert auf Baustellen abgestellt waren, auf einen eigens angemieteten Lkw verladen und nach Slowenien transportiert haben. Zwei Mal blieb es laut Staatsanwaltschaft beim Versuch. Die Staatsanwaltschaft gibt den Gesamtwert der betroffenen Fahrzeuge und des gestohlenen Zubehörs mit 720.000 Euro an.

Wurden Angeklagte zu Diebstahl gezwungen?

Die beiden Angeklagten legten am Montag jeweils ein Teilgeständnis ab. So gab der Haupttäter zu, an drei Diebstählen beteiligt gewesen zu sein - der Zweitangeklagte gestand sechs Fälle, will dabei aber nur der Lkw-Fahrer gewesen sein. Er habe im Auftrag eines slowenischen Zinswucherers gehandelt, so der Hauptangeklagte, bei dem er sich Geld ausgeborgt hatte.

Weil er es nicht wie gefordert zurückzahlen konnte, habe ihn der Kredithai bedroht und von ihm verlangt, dass er für ihn die Bagger stehlen und nach Slowenien überstellen soll. Den Namen des Zinswucherers wollte der 57-Jährige nicht nennen, aus Angst um seine Familie, wie er dem Richter gegenüber beteuert hat.

Prozess vertagt

Für die Staatsanwaltschaft steht fest, dass die beiden Angeklagten für alle elf Diebstähle verantwortlich sind. Dafür würde der immer gleiche Ablauf sowie die Mautdaten des zum Abtransport verwendeten Lkw und die Ergebnisse der Rufdatenrückerfassung der Telefone der Angeklagten sprechen. Um weitere Zeugen zu hören, wird die Verhandlung an einem weiteren Termin fortgesetzt.