Studie: Warum Buben in Mathematik besser sind
Zu den Studienteilnehmern gehören neben zwölf weiteren Volksschulen seit dem Vorjahr auch die 22 Kinder der 2. Klasse der Volksschule Ilz: „Für mich als Lehrerin ist im Vordergrund gestanden, dass wir als Lehrer profitieren können, um gegebenenfalls die Mädchen noch besser zu fördern und für den Mathematikunterricht motivieren können“, so Lehrerin Michaela Ehgarter.
APA/Herbert Pfarrhofer
Ablauf der Studie:
Warum Mädchen in Mathematik schlechter sind als Buben, das will die Studie unter der Federführung der Pädagogischen Hochschule und der Karl-Franzens-Uni Graz herausfinden - 13 steirische Volksschulen nehmen daran teil
Koordiniert wird die Studie von Karl-Heinz Graß von der Pädagogischen Hochschule Steiermark. Ziel sei es herauszufinden, wann sich die Unterschiede in den Mathematik-Kenntnissen von Mädchen und Burschen herausbilden. Daher werden insgesamt 450 Volksschulkinder vier Jahre lang begleitet.
Mädchen bewerten sich schlechter
„Die Erstuntersuchung wurde bei Schulanfängern im vorigen Schuljahr durchgeführt. Da haben wir herausgefunden, dass in den mathematischen Leistungen zu Schulbeginn eigentlich keine signifikanten Unterschiede bestehen: Mädchen und Burschen sind eigentlich gleich gut. Im Bereich des Selbstkonzeptes ist es aber so, dass sich die Burschen schon wesentlich besser einschätzen, obwohl sie es eigentlich gar nicht sind“, erklärt Karl-Heinz Graß.
Die Mädchen würden sich selbst schon zu Schulbeginn tendenziell schlechter bewerten. Zusätzlich würden derzeit an den Wochenenden jeweils 20-minütige MRT-Untersuchungen an der Karl-Franzens-Uni Graz durchgeführt. Hier werde das Zahlenverständnis der Kinder getestet und darauf geachtet, welche Gehirnareale aktiv sind, sagt Karl-Heinz Graß: „Ein Beispiel dafür wäre, was die Kinder im Scanner bearbeiten: Sie sehen drei Zahlen und müssen bestätigen, ob das die richtige Reihenfolge ist oder nicht.“
Skepsis bei Eltern
Manche Eltern seien leider skeptisch, sagt Karl-Heinz Graß, obwohl es keine Strahlenbelastung und somit keine Gefahr für die Kinder gebe. Wichtig sei, so Graß, dass man 50 bis 60 Kinder für die MRT-Untersuchung gewinnen kann, um zu repräsentativen Ergebnissen für die Studie zu kommen.