Chancen für „Frühchen“ werden immer besser

Jedes zehnte Baby, das in Österreich auf die Welt kommt, ist ein „Frühchen“. Je jünger das Baby ist, desto schwieriger ist es auch, es gesund groß zu bekommen; doch die Chancen und Möglichkeiten verbesserten sich mittlerweile enorm.

Von einem „Frühchen“ spricht man, wenn das Baby zwischen der 25. und der 37. von 40 Schwangerschaftswochen auf die Welt kommt. Jedes Jahr kommen in Graz 400 Frühgeborene zur Welt: 90 Prozent von ihnen werden zwischen der 30. und 37. Schwangerschaftswoche geboren, jedes Zehnte davon kommt zwischen der 25. und 30. Woche auf die Welt.

Von der 28. auf die 24. Woche

Manche der Babys wiegen nur ein halbes Kilo, doch gerade ihre Chancen haben sich in den vergangenen Jahren enorm verbessert, sagte Berndt Urlesberger, Leiter der Neonatologie am LKH Graz: „Besonders viel hat sich getan bei den sehr kleinen Frühgeborenen. Vor 20 Jahren war eine Lebensfähigkeitsgrenze in etwa nach 28 Schwangerschaftswochen, heute liegt sie im Bereich der 24. Schwangerschaftswoche - also es hat sich sehr viel verändert im Bezug auf die Möglichkeit, sehr kleine Frühgeborene zu unterstützen.“

Viel Betreuung nötig

Auch die Gefahr von Spätfolgen wie chronischen Lungenerkrankungen oder neurologischen Problemen sei stark gesunken, so der Mediziner - trotzdem sei eine derartige Frühgeburt für viele Eltern traumatisch, außerdem sei besonders viel Betreuung nötig.

Zu wenig Unterstützung für Eltern

Hier zeige sich der gesellschaftliche Wandel, wo oft der größere familiäre Hintergrund für die Eltern fehle, so Urlesberger. Daher sei es „in solchen Notsituationen für die Eltern oft sehr schwer, Begleitung aus der Familie zu bekommen; und sie werden nicht wirklich aufgefangen durch mehrere Personen, das merken wir schon, und das erhöht auch den Bedarf an psychologischer Betreuung“.

Derzeit sei eine Psychologin auf der Station. Der von Eltern von Frühgeborenen gegründete Verein „Kleine Helden“ sammelt Spenden, um den Eltern mehr Betreuung zu ermöglichen.

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