Motorradfahrer starb: Alkolenker verurteilt

Ein Steirer ist am Donnerstag in Graz wegen grob fahrlässiger Tötung zu neun Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Er lenkte alkoholisiert ein Auto und stieß frontal mit einem Motorradfahrer zusammen, der auf der Stelle starb.

„Wie geht es Ihnen damit?“, wollte der Richter beim Prozess im Grazer Straflandesgericht am Donnerstag vom Angeklagten wissen. „Nicht gut“, antwortete der 40-Jährige leise. „Es tut mir alles so leid“, beteuerte er mehrmals.

Mit 1,2 Promille

Im Februar war er mit 1,2 Promille Alkohol im Blut - sechs Bier nach seinen Angaben - mit seinem Pkw nach Hause gefahren. „Haben Sie sich beim Einsteigen rauschig gefühlt?“, fragte der Richter. „Ein wenig“, gab der Beschuldigte zu. Aber die drei Kilometer lange Strecke kenne er in- und auswendig und habe daher keine Bedenken gehabt. Doch bei der Fahrt schnitt er eine Kurve und stieß frontal mit dem Motorradfahrer zusammen.

Führerscheinentzug vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren war dem Angeklagten bereits einmal der Führerschein entzogen worden, weil er betrunken in eine Polizeikontrolle geraten war. Damals waren es 1,1 Promille. Nach diesem Vorfall musste er zum Verkehrscoaching. „Und das geht bei einem Ohr hinein und beim anderen hinaus?“, äußerte der Richter seine Vermutung.

Mehrere Monate Haft

Nach dem tödlichen Unfall machte er eine Schulung, um künftig vor allem jungen Menschen die Auswirkungen vom Alkohol am Steuer nahezubringen. Der Mann wurde zu neun Monaten Haft, davon sechs bedingt, verurteilt. Weder der Angeklagte noch der Staatsanwalt gaben eine Erklärung ab, das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.